12500. AN DEN CAPITÄN VON ZEGELIN, VICECOMMANDANTEN VON BERLIN.
Meissen, 13. November 1760.
Ich habe Euer Schreiben vom 11. dieses erhalten, aus welchem Mir die darin gemeldeten Nachrichten ganz lieb zu ersehen gewesen, auch diejenigen wegen des Rückmarsches derer Russen nach der Weichsel völlig mit denen, welche Ich sonsten desfalls erhalten, correspondiren.
Was den von Euch mit angeführten Chevalier de la Serre anbetrifft,84-1 da will Ich, dass Ihr solchen dorten ganz höflich traitiren und zur Zeit noch amusiren sollet. Gegen Euch aber Mich ganz im Vertrauen deshalb zu expliciren, so habe Ich keine grosse Lust, denselben und seinesgleichen in Meinen Diensten anzunehmen, da es mit dergleichen unbekannten und fremden Leuten, die schon gewohnt seind, aus einem Dienst in den andern zu laufen, nicht gut einschläget. Ihr sollet also denselben einige Zeit lang ganz poliment amusiren und alles mit Meinen jetzigen vielen Occupationen, die Mir noch nicht die Zeit liessen, an etwas anders zu gedenken, entschuldigen, damit derselbe nur nicht sogleich bei denen Russen zurücklaufe. Indess Ihr diesen Meinen Brief an keinen Menschen zeigen, noch etwas davon sagen, sondern das Secret davon vor Euch alleine behalten sollet.
Friderich.
Nach einer Abschrift ans dem Nachlasse von J. D. E. Preuss, im Besitze des Geh. Regierungsraths Dr. Schottmüller.
84-1 Vergl. Nr. 12501.