12659. AN DEN OBERST VON LÖLHÖFFEL.211-1
[Leipzig, Februar 1761.]
Lieb Nachricht, dass Feind überall da weg wäre. Däuchte Mich, dass er wieder nach Sondershausen könne vorrücken, ohne Gefahr dabei zu haben.
Zwei Sachen, die ihm allemal in solche Angelegenheiten recommandirte zu seinem Augenmerk, diese:
1) dass, wenn sich der Feind ihm nähert, sein ganz Corps auf einen Klumpen ziehet;
2) wann stehet, dass er zu schwach ist, um dem Feind zu resistiren,<212> dass er solchen niemals abwartet, sondern sich vorher zurückziehet, aus der Ursach, dass bei einer Affaire von Arrièregarde niemals nichts zu gewinnen ist;
ad 3) wann es zum Abzuge gehet, wo es nicht in Wäldern oder in starken Défilés ist, so muss die Infanterie immer vorher weggeschicket werden, weil, wenn man die Retraite geschwinde machen muss, so kann die Infanterie nicht laufen, wohl aber kann die Kavallerie geschwinde fort.
Das möchte sich in allen dergleichen Fällen als eine generale Regel marquiren, da man nie von abgehen müsse.
Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Lölhöffel, d. d. Cannewurf bei Kindelbrück 1. Februar.
211-1 Die Berichte des Obersten von Lölhöffel sind im Monat Februar datirt am 1. und 2. aus Cannewurf bei Kindelbrück, am 4. aus Rudolstadt, dann aus Cannewurf, vom 5. bis 8. aus Cannewurf, am 12. aus Günstädt (südl. von Kindelbrück), am 17. und 19. aus Langensalza.