12685. AN DEN GENERALMAJOR VON SCHENCKENDORFF.
Leipzig, 17. Februar 1761.
Ich habe Euer Schreiben vom 17. dieses so eben erhalten, und glaube Ich, dass die Manœuvres des Feindes, deren Ihr Erwähnung thut,228-2 dahin abzielen, um Mich zu obligiren, Truppen nach Euerer Gegend zu schicken. Ich überlasse Euch Euerer eigenen Conduite, und auf den Fall Ihr vermeinet, Euch der Orten nicht halten zu können, müsset Ihr Euch lieber in Zeiten zurückziehen; solltet Ihr aber Euere gegenwärtige Position zu souteniren vermeinen, so könnet Ihr ja Kavallerie zusammenziehen, auch Suceurs aus Altenburg und Naumburg erhalten. Ich kann Euch nicht genüge recommandiren, äusserst auf Euerer Hut zu sein, maassen, wenn Ihr Euch nicht halten könntet, wir den Ort, wenn die Sachen mit dem Feinde hier vorbei sein werden, immer wieder bekommen können.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
228-2 Schenckendorff hatte gemeldet, der Feind lasse durch Hunderte von Bauern „den Schnee aus die hohlen Wege räumen“ , habe die Vorposten verdoppelt und Weida nebst den Dörfern um Berga stark besetzt.