12720. AN DEN GENERALMAJOR VON SCHENCKENDORFF.
Leipzig, 6. März 1761.
Ich habe Eure beide Schreiben vom 5. dieses erhalten und gebe Euch darauf in Antwort, wie dass Ich davon und Eurem Verhalten recht wohl zufrieden bin, auch wegen aller derer Posten, so Ihr genommen, ganz und gar nichts dagegen zu sagen habe. Wenn wir den Feind noch aus Plauen weghaben werden, so wird es dorten nichts mehr zu sagen haben;254-1 da Ihr alsdann aber observiren müsset, dass Ihr dasiger Orten alles von aller Subsistance entblösset und wegnehmet, damit der Feind vor dem künftigen Monat Junii daselbst absolut nicht subststiren könne ...
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.
254-1 In einer zweiten Ordre, ebenfalls vom 6. März, befiehlt der König dem General Schenckendorff, ihm in Betreff Plauens zu melden, „ob die Feinde diesen Ort verlassen und ob, auf den Fall, solcher bereits von uns besetzet worden; Ich bin sehr curieux, dieses von Euch zu wissen.“ Am 9. März schreibt ihm der König, es wäre nsehr gut, den Feind auch noch aus Plauen wegzuhaben, dann dieses noch immer ein Stein des Anstosses ist, und könnet Ihr Euch deshalb mit dem Generalmajor von Linden concertiren“. [Berlin. Generalstabsarchiv.] — Auf dem Berichte des Generals von Linden, d. d. Chemnitz 6. März, finden sich die Weisungen für die Antwort: „Ich liesse Plauen schon besetzen, würden ihr Quartier schon wieder [bekommen]: bliebe also der Pasberg [d. i. Sebastiansberg, südöstl. von Annaberg] nur übrig. Geld, Rekruten, Pferde!“