12746. AN DEN GENERALMAJOR VON SCHENCKENDORFF.

Leipzig, 16. März 1761.

Ich bin von dem Success Eurer Mir unter dem 15. dieses gemeldeten Expedition auf Plauen272-2 und was Ihr von Eurem weiteren Vorhaben meldet,272-3 wohl zufrieden, und freuet es Mich, dass erstere reussiret ist. Ob Ihr einen Tag Ruhetag dorten machet oder nicht, solches ist gleichviel, indem Ich gar nicht pressiret bin.

Ihr habt nicht zu vergessen, bei dieser Gelegenheit aller Orten, wo Ihr durchkommet, an Contribution, Rekruten und dergleichen alles zu ziehen, was nur immer möglich sein wird; und, da vermuthlich in diesem Vorfall eine starke Desertion bei denen Reichstruppen sein wird, so müsset Ihr bestens sehen, davon, so viel nur sein kann, zusammen zu bekommen. Es fehlen Mir hier noch 1600 Mann bei der Armee272-4 an Rekruten, welche Ich gerne noch zusammen haben möchte; vielleicht werdet Ihr Mir dazu noch mit einigen hundert Mann behülflich sein können.

Friderich.272-5

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.



272-2 Schenckendorff hatte, unterstützt durch das Syburgsche Corps, „wiederum Neustadt occupiret“ . Vergl. Nr. 12745.

272-3 Der General wollte nach einem Ruhetage den Marsch dahin fortsetzen, wo sich „die stärkste Force des Feindes“ befinde.

272-4 Vergl. Nr. 12738.

272-5 Ein Schreiben vom 19. März an Schenckendorff handelt über die Quartiere, in die er seine Truppen verlegen soll.