12751. AN DEN GENERALMAJOR VON SCHENCKENDORFF.
Meissen, 21. März 1761.
Ich habe Euren Rapport vom 20. dieses soeben erhalten, und hat dasjenige, so Ihr Mir darin von Euerer Expedition meldet, Meine völlige Approbation, und ist gewiss nicht ein Wort dagegen zu sagen;275-3 nur ist der Articul der Rekruten der einzige, den Ich dabei zu desideriren habe, und sollte Ich meinen, dass man gar leicht, wann man zugegriffen, ein paar hundert in Rudolstadt zusammengebracht haben würde, sollten es auch dasiger Bürger Kinder gewesen sein, deren Eltern sie bald gegen Gestellung anderer Leute ausgewechselt haben würden. Sollten unter<276>dessen obige Rekruten schlechterdings nicht zu erhalten sein, auf den Fall müsset Ihr Euch solche mit Gelde gutthun lassen. Uebrigens ist es gut, dass Ihr Euch, da es denen Truppen an der nöthigen Subsistance gefehlet, zurückgezogen habet; nur kann Ich Euch die beiden Punkte der Contributions und Rekrutengestellung nicht genug anbefehlen und recommandiren.
Ihr habet hiernächst zu observiren, die Zeitung, als wolltet Ihr weiter ins Reich marschiren, ausbringen zu lassen, damit Ihr den Feind dadurch in Attention auf Euch, um solchen zu verhindern, dass er denen Franzosen keinen Succurs gegen des Prinz Ferdinand von Braunschweig Liebden gebe, erhalten möget.
Rekruten thun uns noch sehr nöthig; ist keine Möglichkeit, welche zu kriegen, so muss man Geld nehmen. Im übrigen so erwarte Seinen weitern Bericht.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. Der Zusatz eigenhändig.
275-3 Schenckendorff hatte, Neustadt a. d. Orla 20. März, gemeldet, er habe sich „aus Mangel aller nöthigen Subsistance . . wiederum mit dem Corps hieher ziehen müssen“ .