12763. AN DEN CAPITÄN VON ZEGELIN, VICECOMMANDANTEN VON BERLIN.
Meissen, 25. März 1761.
Die in Eurem Schreiben vom 22. dieses von Mir gebetene Instruction wegen Eures Verhaltens zu Berlin, wenn die Armeen wieder in das Feld gerücket sein werden, wird sehr kurz sein, und bestehet alles, was Ich Euch deshalb nach Euerm Verlangen sagen kann, darin, dass Ihr kleine feindliche Partien von Berlin abhalten müsset. Woferne Ihr aber sehet, dass der Feind en force kommet und dass Ihr alsdann keinen Succurs prompt genung haben könnet, so müsset Ihr mit der Garnison alsdann die Stadt verlassen und Euch in Spandau werfen.
Dieses dienet Euch zu Eurer secreten Instruction, wovon Ihr aber jetzo keinen Éclat noch unzeitigen Bruit machen müsset. Inzwischen müssen gleich von jetzo an solche Anstalten gemachet und die erforderliche Arrangements ohne vielen Éclat getroffen werden, damit weder Mundirungsstücke, noch Artillerie, Pulver, Munition noch sonsten etwas dergleichen nicht in Berlin bleiben, sondern alles dergleichen in Zeiten nach sicheren Orten transportiret werden müsse. Den verlangten Chiffre habt Ihr hierbei zu empfangen und solchen vor Euch sehr sorgfältig zu asserviren.
Wir wollen übrigens hoffen und wünschen, dass es mit der guten Stadt Berlin zu keinen dergleichen Extremitäten kommen werde.
Friderich.
Nach einer Abschrift aus dem Nachlasse von J. D. E. Preuss, im Besitze des Geh. Regierungraths Dr. Schottmüller.