12979. AU PRINCE HENRI DE PRUSSE.
Konzendorf, 21 juin 1761.
Parmi les différentes suppositions que la lettre que je vous ai dépêchée hier,474-1 comprend au sujet des différents mouvements que les ennemis sauraient faire et des moyens pour s'y opposer, je n'avais pas songé à celle qu'il pourrait arriver que Daun ne marchât point vers la Lusace, mais qu'il restât en Saxe. Dans ce cas, il n'y aurait aucun autre moyen, sinon que vous continuez à l'observer là et à le brider; et comme, par là, je n'aurai pas à contenir ici toutes les forces autrichiennes, je pourrai renforcer Goltz encore et le faire marcher vers l'Oder ou là où il sera nécessaire, afin de s'opposer aux entreprises des Russes. Je joins, au surplus, quelques nouvelles que je viens de recevoir et qui, en partie, vous regardent.
Federic.
Promemoria.474-2
Der wirkliche Operationsplan ist noch immer der erste. Nämlich wider Colberg ist der Generallieutenant von Rumänzow mit einem Corps von ohngefähr 12000 commandiret. Dieser stehet schon 6 Tage bei Rummelsburg und soll mit der ankommenden Flotte absolut Colberg und ganz Pommern wegnehmen.
Die auf das neue in 3 Divisiones vertheilete Armee trifft heute in der Gegend Posen ein; das Hauptquartier ist in Posen; und ein Theil der Armee campiret nicht weit davon.
Der Hauptplan ist gewesen, sich mit dem Laudonschen Corps zu conjungiren und sich Meister von Glogau, Breslau und Schlesien zu machen, nachher aber den Rückmarsch über Frankfurt zu nehmen, eine Visite an Berlin zu geben und diesseits der Oder und in Pommern die Winterquartiere zu nehmen.
Da nun die schlesische Luft dem General Laudon jetzo sieht convenabel scheinet, so ist man auf das Project gefallen, den vorangefuhrten Rückmarsch zum Hinweg zu erwählen und die Conjunction mit dem Feldmarschall Daun zu suchen, zum wenigsten ein Corps dahin zu senden, wozu der General Tschernischew wieder destiniret ist. Bei diesem Project ist Frankfurt und Berlin nicht vergessen.
Seitdem der Herzog von Württemberg mit seinem Corps und noch mehrere preussische Truppen sich mit dem General Werner conjungiret, hat der General Tottleben statt voriger Ordre — nach Driesen und zum Generalrendezvous zu marschiren — Befehl bekommen, mit Rumänzow zugleich zu agiren. Tschernischew macht auch mit seinem fliegenden Corps bei Märkisch-Friedland Halt, um im Fall der Noth auch nach Pommern zu marschiren; und nach gestrigen Briefen scheinet der Feldmarschall nicht wenig Lust zu haben, die nämliche Route zu choisiren.
Wie stark die Armee und jedes Corps, zeiget die jetzo geänderte hierbei liegende Repartition. 474-3
Dieselbe, nachdem sie jetzo so weit von einander zerstreuet, bis über die Weichsel zu jagen, würde wenig Mühe und keine grosse Macht erfordert werden; es müsste aber wider die detachirte Corps in Pommern und wider die dadurch sehr geschwächte Armee zugleich offensive agiret und besonders wider letztere gegen<475> Posen ohnverzüglich avanciret werden. Man wird alles anwenden, dass vor Ende dieses Monates keine Conjunction und Marsch über die polnische Grenze geschiehet. Ohne den Graf Tottleben wird die Armee nichts thun, und Rumänzow sowohl als Tschernischew seind viel zu fromm, als an serieuse Expeditiones zu gedenken und mit wenig Force nach Polen zu accompagniren. Das Observationscorps bei Glogau kann alle Projets der Armee vereitlen.
Den 13. Juni 1761.
Nach der Ausfertigung.
474-1 Nr. 12973.
474-2 Vergl. für die Uebersendung am 21. Juni Nr. 12981. Das Promemoria ist vermuthlich auf Grund eines Berichts von Tottleben aufgesetzt.
474-3 „Generalrepartition von Ihro Russisch Kaiserlichen Majestät Armee unter Commando Sr. Excellenz des Herrn Generalfeldmarschall Grafen von Buturlin. Mai 1761.“