13097. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FRIEDRICH EUGEN VON WÜRTTEMBERG.
Giesmannsdorf, 28. Juli 1761.
Ich kann hier nicht wissen, nachdem Ich von Ew. Liebden seit Dero letzteren Schreiben vom 18. dieses keine Nachricht weiter erhalten, was Dieselbe jetzo werden dort vorhaben und was passiret ist. Woferne aber Ew. Liebden das Glück haben, den Plan, deshalb Sie mit dem Generallieutenant von Werner conveniret seind,567-1 gegen den Rumänzow, wie Ich es wünsche und hoffe, auszuführen und den letzteren zu schlagen, so haben Ew. Liebden nicht zu vergessen, sondern vielmehr eine Deroselben mit am pressantesten Sachen sein zu lassen, sogleich einige Bataillons mit Canons und mit leichter Kavallerie zu detachiren, um sofort alle die Magazins, so die Russen insonderheit längs der Warthe und daherum haben, zu ruiniren und gänzlich zu detruiren; denn das kann man sich gewiss vorstellen, dass, wann Rumänzow dort geschlagen wird, alsdann der Buturlin sich ohnfehlbar dort wird hinziehen wollen. Wann aber die russische Magazine an der Warthe, sowie auch das zu Stolp ruiniret werden und er gewiss sechs Wochen Zeit haben muss, um dorthin zu kommen, so wird er von selbst gezwungen sein, über die Weichsel zurückzugehen. Ich recommandire also Ew. Liebden auf den von Mir gehofften Fall diesen Articul besonders.
Friderich.
Nach der Ausfertigung im Königl. Haus- und Staatsarchiv zu Stuttgart.
567-1 Vergl. Nr. 13064.