1446. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Von dem Cabinetssecretär.

Potsdam, 19. Mai 1744.

Der König ist mit dem Schreiben an Hyndford, wie es Podewils nach den Weisungen vom 18. gefasst hat, sehr zufrieden gewesen. „Da <146>aber .... des Königs Majestät mir auch vor dieses Mal Gelegenheit gegeben, darüber etwas sagen zu dürfen, so habe vor meine Pflicht zu sein erachtet, von denen Bedenklichkeiten, so Ew. Excellenz über dieses Antwortschreiben gehabt, Gebrauch zu machen und Deroselben Sentiments, jedoch, wie mit Gott bezeugen kann, ohne Ew. Excellenz im geringsten zu committiren, Sr. Königl. Majestät zu hinterbringen. Welches dann auch nicht nur ganz gnädig aufgenommen und bei des Königs Majestät die Impression gemachet, dass Höchstdieselbe darauf befohlen haben, das projectirte Antwortschreiben noch zurück zu behalten, Ew. Excellenz aber Namens Sr. Königl. Majestät zu melden, wie Dieselbe gegen Mylord Hyndford bestens entschuldigen möchten, dass Se. Königl. Majestät wegen Dero anstehenden pyrmonter Cur dessen Schreiben sogleich nicht beantworteten und solches bis zu Dero Retour, so ohngefähr den 10. kommenden Monats geschehen würde, aussetzen müssten. Sobald Höchstdieselbe aber nur zurückgekommen sein würden, wollten Dieselbe gedachtem Mylord Dero Antwort darüber wissen zu lassen nicht ermangeln, wie denn Ew. Excellenz befehliget worden wären, deshalb sodann sofort Erinnerung zu thun, und wären des Königs Majestät von Mylord Hyndford persuadiret, er würde diesen kleinen Aufschub bei seinem Hofe bestens zu entschuldigen wissen. Welches alles Ew. Excellenz unterthänigst zu melden, in der Hoffnung, dass Dieselbe meine bei dieser Sache vor dieses Mal genommene Freiheit gnädigst excusiren werden.“

Auf einen Bericht des Ministeriums, der die Sendung Wallenrodt's nach Polen an Statt des von dem Könige designirten Grafen Otto Podewils befürwortet, hat der König „zur mündlichen allergnädigsten Resolution ertheilet: wie bei denen darin angeführten Umständen nicht consideriret worden wäre, dass der Etatsminister von Wallenrodt so wohl wegen seiner Jahre als sonsten nicht geschickt sei, sich bei Frauenzimmern zu insinuiren und beliebt zu machen, welches in Polen sehr viel thäte und welches der Herr Graf von Podewils wegen seines guten Extérieurs und insinuanter Manieren zu thun vermöchte. Was den Umstand anlangete, dass ermeldeter Herr Graf keine Idées von den polnischen Sachen hätte, so wäre zwar an dem ; er hätte aber den Resident Hoffmann bestandig bei sich, der alle minutissima von Polen gründlich kennete“ ....

Eichel.

Auszug aus der Ausfertigung.