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2024. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL FÜRST VON ANHALT-DESSAU IM LAGER BEI DIESKAU.

Hauptquartier Trautenau, 13. October 1745.

Durchlauchtigster Fürst, freundlich geliebter Vetter. Ew. Liebden zwei Schreiben vom 7. d., wovon eines en chiffres ist, und so Ich, weil Mein Chiffre mit cassiret worden bei Gefangennehmung des Eichel, nicht beantworten kann, sind Mir richtig zu Händen gekommen. Zuvorderst danke Ich Deroselben sehr für Dero herzlichen Glückwunsch zu dem von Gott verliehenen so grossen als nützlichen Siege, woran Ew. Liebden auf eine so verbindliche Art aufrichtigen Antheil zu nehmen beheben wollen, und wie Ich Deroselben dafür ganz besonders obligiret bin, so wünsche nichts mehr als öftere Gelegenheiten, Deroselben von Meiner unveränderlichen Amitié nützliche Proben geben zu können. Bei dieser scharfen Bataille ist unser Verlust eben so sehr gross nicht und ganz nicht proportioniret mit des Feindes seinem, und können Ew. Liebden versichert sein, dass die letzte gedruckte Relation völlig gegründet und zuverlässig ist. Dass Ew. Liebden von Dero Armee Victorie schiessen lassen, solches ist sehr gut und ist solches wohl den Sachsen eine schlechte Freude gewesen. Dass der brutale Husarenlieutenant Nagel zur Satisfaction der Sachsen in Arrest geschickt worden, solches approbire Ich, und sollen dergleichen verbotene Excesse durchaus nicht verstattet werden. Sonsten wird die Ankunft des englischen Couriers zu Dresden und Wien die Sachen wohl auf einen ganz anderen Fuss bringen, und hoffe Ich, dass die dortigen Regimenter nun bald in die Quartiere gehen können. Wann solches geschiehet, so sollen sie ihre Feldequipage vor den Winter abschaffen und nichts weiter behalten als die nöthige Pferde vor die Canons derer Bataillons, und die schwere Artillerie kommt nach Magdeburg, woselbst sie bleibet. Ich verharre alle Zeit mit treuer Freundschaft Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogt Archiv zu Zerbst.


2025. AU MINISTRE D'ÉTAT COMTE DE PODEWILS A BERLIN.

Camp de Trautenau, 13 octobre 1745.

Mon cher Podewils. Je viens de recevoir votre lettre du 8. Vous êtes si pleinement instruit de mes sentiments que je n'y puis rien ajouter. Je suis très satisfait du ministère anglais, et, selon mes petites remarques, il réussira plus tôt que vous ne le pensez, car sachez que nous sommes des gens avec lesquels il ne fait pas bon de se battre, et, de plus, les Autrichiens ne gagnent rien par la guerre, le pays se ruine des deux côtés. Voilà tout.

Eichel sera échangé avec les prisonniers le 15 ou 16 de ce mois, l'ennemi devient fort souple, et j'ai beaucoup de degrés de probabilité