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Ministerio negociiret worden, aufstutzig werden und sich von der Mediation nicht weiter meliren zu wollen declariren möchten. Ueber welches alles Ew. Excellenz den Herrn von Mardefeld sehr wohl, aber auch im höchsten Secret instruiren möchte. . . .

. . . Wegen desjenigen Entretiens, welches Ew. Excellenz besage Dero Schreibens an Se. Königl. Majestät vom 16. dieses mit dem Marquis de Valory gehabt haben, soll Ew. Excellenz auf allergnädigsten Befehl melden, wie des Königs Majestät von allem, so Ew. Excellenz dem Valory geantwortet hätten, sehr zufrieden wären, und dass Dieselbe nur continuiren möchten, gegen denselben dergleichen Langage zu halten, und dass, obschön Se. Königl. Majestät einem Rapatriement mit den Sachsen ganz nicht zuwider sein würden, dennoch viele bekannte Ursachen vorhanden wären, weshalb unter zwei grossen Uebeln dennoch Se. Königl. Majestät das kleinste, nämlich eine Wahl des Herzogs von Lothringen, zu präferiren wohl Ursache hätten. Nicht zu gedenken, was vor Inconvenances es verursachen würde, wenn der König von Polen nebst einer kaiserlichen Krone auch die von Polen beibehalten wollte, anderntheils aber was vor Unruhen zu besorgen, wenn auch in solchem Fall der dresdensche Hof die polnische Krone fahren lassen, aber denen Polen wieder einen sächsischen Prinzen aufdringen wollte; welches beides wieder ein grosses Feuer verursachen und Se. Königl. Majestät leicht entrainiren könnte.“

Ausserdem hat der König zu melden befohlen, „dass wenn Mylord Tyrawley Berlin passiren würde, Ew. Excellenz denselben alle möglichste Politesse erweisen, denselben zugleich aber auf allerhand Art tourniren, auch bei seinem Faible fassen möchten, um von ihm heraus zu kriegen, was er eigentlich von Russland gedächte.“

Eichel.

Auszug aus der Ausfertigung.


1757. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Breslau, 22. März 1745.

Da des Königs Majestät heute die Nachricht zugekommen ist, wie die Oesterreicher das Dessein hätten, so sie aber sehr caché hielten, den 5. nächstkommenden Monates Aprilis ihre ganze reguläre Armee hinter Olmütz zusammen zu ziehen und mit allen ihren regulären Truppen nach dem Glatzischen zu marschiren, hergegen alle Ungarn, wie sie Namen haben, auch alle Husaren, ausser zwei Regimenter, welche sie bei der regulären Armee behalten wollten, an den oberschlesischen Grenzen herum bleiben und beständig allarmiren sollten, damit des Königs Majestät zwei Armeen gegen sie zu halten genöthigt wären: so weiss man zwar zur Zeit noch nicht zuverlässig, ob und wie weit diese Nachricht Grund habe oder nicht, des Königs Majestät aber haben dennoch vor gut gefunden, die bisherige Position Dero Truppen in