2065. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Hauptquartier Adelsdorf, 18. November 1745.

Mein lieber Geheimer Etatsminister Graf von Podewils. Bei Meiner heutigen Ankunft allhier habe Ich die Nachricht erhalten, dass die Oesterreicher noch nicht in der Lausnitz eingerücket seind, jedoch stehet zu vermuthen, dass solches morgen oder doch nächstens geschehen möchte. Aus denen in der Lausnitz gemachten Veranstaltungen wegen der Vivres, Brod- und Fouragelieferungen, erhellet sonsten so viel, dass der Oesterreicher Dessein wohl kein anderes sein könne, als dass sie ihren Marsch nicht sowohl nach Schlesien, als vielmehr auf Cottbus und so weiter nehmen wollen, welches ihnen aber hoffentlich nicht gelingen soll, sondern sie Mich gewiss sehr in ihrem Wege finden werden.

Es ist auch zu glauben, dass der Fürst340-1 seines Ortes bald was zu thun finden und es hier und bei ihm zu gleicher Zeit losbrechen werde, wie Ich dann davor halte, dass wenn der Einmarsch der Oesterreicher in die Lausnitz bisher noch nicht geschehen ist, solches nur pur deshalb geschehen ist, weil diese darauf gewartet, dass man bei Leipzig den General Grünne an sich gezogen und sich im Stande gesetzet habe, an beiden Orten uns zugleich zu entamiren. Ich bin Euer wohlaffectionirter König

Je ne puis encore vous mander rien de positif, mais dans deux ou trois jours je serai en état de vous dire quelque chose de plus intéressant<341> sur les mouvements de l'ennemi, et vous serez exactement informé de tout, hormis de mes desseins, que vous n'apprendrez qu'après leur exécution, puisque je crains de les confier à la plume.

Federic.

Nach der Ausfertigung. Der Zusatz eigenhändig.



340-1 Von Anhalt-Dessau.