<129> hätten, welche Se. Königl. Majestät jedoch nach jetziger Situation der Umstände als eine der Hauptsachen considerirten. Es erachteten Höchstdieselbe dannenhero und demnächst vor höchstnothwendig zu sein, mit aller Attention und Fleiss darauf zu arbeiten und nicht eher zu ruhen, bis dieser Articul zu seiner Richtigkeit gebracht sein werde. Nach Maassgebung des in dem dresdner Friedensschluss enthaltenen Articuls, gedachter Garantie halber, würde nicht nur der Herr Graf Podewils zu Wien und der Andrié gehörig zu bescheiden, sondern auch der von Pollman zu Regensburg zu instruiren sein, desfalls weiter zu instantiiren, wobei Se. Königl. Majestät des Sentiments sein, wie derselbe gar füglich auch zugleich bei denen Gesandtschaften der Churfürsten deshalb antragen und dahin arbeiten könnte, selbige darunter vor Se. Königl. Majestät geneigt zu machen und die mehriste Stimmen derer Churfürsten vor die Garantie zu gewinnen. Hannover könnte wegen seines Engagements nicht anders als vor ermeldete Garantie sein, und würde also nur nach Engelland zu schreiben sein, damit das hannöversche Ministerium von dort aus dazu instruiret würde. Mit Churpfalz würde es keine Schwierigkeit haben; von Churköln versähen Sich Se. Königl. Majestät eines willigen Beitritts, und dann hoffen Höchstdieselbe, dass durch Churpfalz und Churköln der bairische Hof dahin gleichfalls zu disponiren sein werde. Wann nun Höchstdieselbe Dero eigenes Votum dazu rechneten, so wären die mehristen Stimmen in dem churfürstlichen Collegio schon da.
Von Seiten des fürstlichen Collegii hofften des Königs Majestät auch gar leicht die mehristen Stimmen vor die Garantie zu bekommen. Allenfalls wären Höchstdieselbe entschlossen, die Kosten daran zu wenden und einen, Deroselben vorzuschlagenden Minister an die teutschen, sonderlich fürstlichen Höfe, herumzusenden, welcher einen Hof nach dem andern vor die Garantie zu gewinnen suchen müsste, und glaubten Se. Königl. Majestät, dass dasjenige, was dergleichen Schickung kosten dörfte, sehr wohl angewendet sein werde.
Alles aber, was desfalls geschehen sollte, müsste jetzo und sehr bald geschehen, denn sonsten der wienersche Hof einen der teutschen Höfe nach dem andern vor sich zu gewinnen und sodann die versprochene und so nothwendige Garantie des Reiches in das weite Feld zu spielen oder gar zu eludiren suchen würde.
Ew. Excellenz soll auf dasjenige, so dieselbe an Se. Königl. Majestät bei Gelegenheit des hierbei zurückkommenden Schreibens von dem casselschen Herrn von Asseburg zu melden beliebet haben, von Höchstderoselben halber in Antwort vermelden, dass alles, was dieser Herr von Asseburg sowohl als der zu Köln geschrieben, sehr gut sei, und dass des Königs Majestät sich freueten, den Churfürsten von Köln in so guten Dispositionen zu sehen. Höchstdieselbe wären gar nicht eloigniret, wann es der hessische Hof vergönnen wollte, Sich dessen zu München habenden Ministers zu bedienen, um dem Churfürsten daselbst dasjenige durch