<142> Höchstdieselbe wegen der russischen Armements hier oder da einige Démarches gethan hätten, so sei solches lediglich geschehen, um keinen neuen Krieg zu haben. Sollte demohnerachtet aber es mit den Russen dazu kommen, so würden diese finden, mit wem sie zu thun hätten, auch sich alsdann vielleicht Moyens zeigen, ihnen in ihren eigenen Landen so viel zu schaffen zu geben, dass es denenselben an Embarras nicht fehlen würde.
Des Königs Majestät haben auf die von dem p. Ammon gethane Anfrage allergnädigst resolviret, dass woferne die République bei dem künftigen Generalfrieden Sr. Königl. Majestät Inclusion mit bewirken und darin die Garantie von Schlesien und Glatz mit übernehmen wird, sodann des Königs Majestät denen Generalstaaten Dero reciproque Garantie gerne accordiren wollen. Der p. von Ammon müsste zugleich instruiret werden, dass die Prätension der Staaten nicht weiter gehen müsste, sodass sie etwa was wegen der auf Schlesien habenden Forderungen1 mit einflechten wollten, so den Articuln des breslauer Tractats entgegen wäre; wovon jedoch der p. Ammon niemalen von selbst zu sprechen anfangen, sondern ihm solches nur zu seiner Direction geschrieben werden soll.
Eichel.
Nach der Ausfertigung.
2287. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.
Potsdam, 21. Juli 1746.
„Der Herr Graf Woronzow ist gestern Nachmittag mit seiner Frau Gemahlin hier angekommen; des Königs Majestät haben beide mit aller Distinction aufgenommen und gracieusiren solche allhier auf das äusserste, Die hiesigen Officiersdames haben der Frau Gräfin gestern eine Espèce von Cour gemachet, und heute speisen sowohl der Herr Graf als die Frau Gräfin bei Sr. Königl. Majestät in Gesellschaft von Dames.
Was meine Wenigkeit dabei ohnendlich erfreuet, ist, dass Se. Königl. Majestät, nachdem Sie gestern gedachten Herrn Grafen eine ziemliche Zeit alleine und ganz vertraut gesprochen, Höchstdieselbe über verschiedene Alarmes, so Sie bekannter Maassen bisher gehabt, noch mehr calmiret worden und von dem Grafen Woronzow sehr zufrieden seind; wie dann des Königs Majestät mir die Gnade gethan zu sagen, dass Sie denselben von sehr guten Sentiments und dabei gegen den Kanzler Bestushew sehr dépitirt gefunden, wobei des Königs Majestät mir zu verstehen gaben, dass Sie vor dieses Mal eine weit bessere Opinion von gedachtem Grafen gefasset, als Sie vorhin, und nachdem Sie denselben das erstere Mal zu Berlin gesprochen,2 nicht haben können. Sie fänden ihn jetzo vor den Mann, dem es an Qualitäten nicht fehlete, den so übel und verrätherisch gesinnten Kanzler zu culbutiren, und der
1 Vergl. Bd. II, 237.
2 Vergl. Bd. IV, 319, Anm. 2.