<259> Chesterfield hoffen, er würde deshalb dem wienerschen Hof auch seines Ortes Remonstrationes thun lassen, da des Königs Majestät nichts anders verlangeten, als was in denen Friedenstractaten sehr deutlich stipuliret und ausgedrucket wäre. Ferner sollte der Andrié auf seine heutige Relation instruiret werden, dem Lord Chesterfield poliment Sr. Königl. Majestät halber zu danken, dass er auf eine so obligeante Weise Hoffnung gegeben, den Legationssecrétaire Laurens rappelliren zu wollen; es müssten Se. Königl. Majestät ihm, dem Lord Chesterfield, dabei insinuiren lassen, dass der Laurens ein Hannoveraner von Geburt und dabei ein Mensch von üblen Sentiments gegen Se. Königl. Majestät wäre, auch deshalb hier allerhand Grabuges machte, die Höchstdero selben nicht anders wie ohnangenehm sein könnten, welchem ohnerachtet Sie keinen Éclat verlangeten, sondern Deroselben genügen würde, wenn er rappelliret würde. Wenn Mylord Chesterfield alsdann solchen Posten wiederum durch einen Engelländer besetzen lassen wollte, so würde Sr. Königl. Majestät jedermann angenehm sein, welchen gedachter Mylord dazu choisiren werde. Wegen des Herrn Villiers sollte er gleichfalls viel Compliments machen und sagen, dass wenn man wieder einen englischen Minister an Se. Königl. Majestät schicken wollte, Höchstderoselben keiner angenehmer als Villiers sein würde; daferne aber dieser nicht wieder aus Engelland wollte, so möchte er Mylord Chesterfield bitten, jemanden zu senden, zu welchem man Confiance haben könnte und der von guten Sentiments und Intentions wäre. Von der Declaration, so der Baron Steinberg dem Andrié gethan,1 wären Se. Königl. Majestät ganz sehr zufrieden.
Da es in dem letzten wienerschen Pro Memoria das Ansehen hat, als ob der wienersche Hof in der Declaration, so der verstorbene Kaiser Karl VI. dermalen des Hochseligen Königs Majestät wegen übernommener Garantie der Sanction Pragmatique thun lassen, einigen Zweifel setzen wollte, so ist Sr. Königl. Majestät allergnädigste Intention, dass Ew. Excellenz dem Herrn Bernes das Original sothaner Declaration selbst sehen und lesen lassen möchte; welches Ew. Excellenz wegen des Wusterhausenschen Tractats in puncto der darin versprochenen Garantie von Bergen und welchergestalt nachher der dermalige kaiserliche Hof an Pfalz eine gleiche Garantie gethan, ebenfalls thun könnten, daferne Dieselbe solches nöthig fänden.2
Uebrigens überliessen Se. Königl. Majestät Ew. Excellenz Einsicht, ob es nicht gut sein würde, die ganze wienersche letztere Antwort drucken zu lassen, um der Welt das unjustificirliche Verfahren des wienerschen Hofes zu zeigen.
Eichel.
Nach der Ausfertigung.
1 Steinberg hatte nach Andrié's Bericht vom 25. November die Mitwirkung der Vertreter Hannovers in Wien und im Reiche behufs Beschaffung der Reichsgarantie für Schlesien in Aussicht gestellt.
2 Vergl. S. 268. 272.