2232. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.
Pyrmont, 27. Mai 1746,
Nachdem Se. Königl. Majestät heute früh Ew. Excellenz drei Schreiben vom 24. dieses erhalten haben, so soll ich in Höchstderoselben Namen Ew. Excellenz darauf in Antwort vermelden, wie zuförderst Sr. Königl. Majestät lieb zu vernehmen gewesen wäre, dass die Kron Frankreich mit dem König von Dänemark den vorigen Subsidientractat er<99>neuret und deshalb seinen Tractat von neuem gemachet habe; wie denn Ew. Excellenz dem Marquis de Valory vor die davon gegebene Ouverture danken möchten.
Da Ew. Excellenz ferner gemeldet hätten, wie der russische Hof intentioniret sei, den Prinz Schtscherbatow statt des Tschernyschew nach Berlin zu schicken, und dass letzterer vielleicht seinen Successorem deshalb noch nicht nennen wollte, weil des Königs Majestät denjenigen noch nicht genannt hätten, welcher den Herrn von Mardefeld releviren sollte, so concludiren Höchstdieselbe zuförderst daher, dass, weil der russische Hof doch einen neuen Minister nach Berlin schicken wolle und auf dem Point stünde, solchen zu ernennen, gedachter Hof also wohl nicht gesonnen sein müsste, mit Sr. Königl. Majestät anzubinden. Was aber demnächst den von Deroseits zu ernennenden neuen Minister nach Petersburg anlangete, so würden Sie dazu den Herrn Grafen von Finckenstein ernennen müssen, weil Sie keinen anderen wüssten; inzwischen Höchstdieselbe doch sehr gerne wollten, dass ermeldeter Herr Graf von Finckenstein noch den kommenden Reichstag in Schweden abwartete und bis zu dessen Endigung dabliebe“...
Eichel.
Nach der Ausfertigung.