2412. AN DEN RUSSISCH-KAISERLICHEN MINISTER GRAF VON KEYSERLINGK IN REGENSBURG.
Berlin, 14. November 1746.
Ich habe des Herrn Grafen Schreiben vom 3. dieses Monats aus Regensburg, worin Mich Derselbe kraft habender Vollmacht im Namen des Grossfürsten von allen Reussen als regierenden Herzogs zu Holstein-Gottorp Kaiserl. Hoheit und Liebden um Meine Einwilligung in die ohnbedingte Mitaufnahme Deroselben und Dero fürstlichen Hauses unter die sogenannte auf dem Reichstage alternirende altfürstliche Häuser geziemend ersuchet hat, wohl erhalten. Wie Ich Mir nun ein besonderes Vergnügen daraus mache, bei dieser Gelegenheit eine werkthätige Probe Meiner vor des Grossfürsten und Herzogs Liebden tragenden aufrichtigen Freundschaft an den Tag legen zu können, also habe Ich nicht nur des Herrn Grafen Ansuchen anstatt eines förmlichen Requisitionsschreibens Sr. Liebden angenommen, sondern auch nunmehro sothane Dero, so viele Jahre her betriebene Admissionssache durch Nachgeb- und Hintansetzung Meines eigenen hierbei habenden Vorrechts zu facilitiren Mich entschlossen und zu dem Ende Meinen Comitialgesandten, den von Pollman, aufs favorableste instruiret. Ich zweifle nicht, es werde diese Meine Erklärung auch Ihro Majestät der russischen Kaiserin aus des Herrn Grafen davon zu erstattendem Bericht eben so angenehm zu vernehmen sein, als mir des Herrn Grafen Benennung zu Dero Ministro an Meinem Hoflager gewesen, der Ich mit vieler Estime bin des Herrn Grafen wohl affectionirter
Friderich.
Nach dem Concept.