3363. AN DAS DEPARTEMENT DER AUSWÄRTIGEN AFFAIREN.
Podewils und Mardefeld berichten, Berlin 29. November, über eine Erklärung des Grafen Chotek, laut deren der Kaiser, soweit dies mit seiner Stellung als höchster Richter im Reiche vereinbar sei, die von dem Könige von Preussen kundgegebenen patriotischen Gesinnungen in der Weimarer Vormundschaftsangelegenheit302-1 zu unterstützen sich bereit erklärt und behufs Ausgleiches der Streitigkeiten zwischen Sachsen-Gotha und Sachsen-Coburg-Saalfeld einen früher von dem Grafen Gotter in Wien302-2 vorgeschlagenen Plan für vorzugsweise geeignet hält, wonach die Vormundschaft in Eisenach von Gotha, in Weimar und Jena von Coburg zu führen sein würde. | Potsdam, 30. November 1748. Ich finde das alles sehr raisonnable, und werde dem Graf Chotek Selbst ein Compliment darüber machen. Indess können sie ihm sagen, dass Ich die Declaration des Kaisers billig fände und en conformité dessen an den Herzog von Gotha schreiben lassen würde. Es muss auch an den Herzog von Gotha das nöthige communiciret und ihm dabei zwar höflich, jedoch énergiquement geschrieben werden, wie Ich hoffte, dass der Herzog damit zufrieden sein werde, und dass dies alles wäre, was Ich in der Sache thun können; weiter es zu bringen, wäre Ich nicht im Stande, und riethe ihm demnach als ein wahrer Freund von ihm, darauf zu entriren und ein Accommodement sérieux zu treffen, da sonsten die übelste Suiten inevitabel wären. |
Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.
<303>302-1 Vergl. Nr. 3325 S. 279.
302-2 Vergl. S. 26. 40. 51