3405. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Berlin, 2. Januar 1749.

Des Königs Majestät wollen allergnädigst, dass auch Dero Minister Chambrier das benöthigte Detail von derjenigen Conversation und denen Propos mit der nächsten Post communiciret werden sollen, welche der englische Minister Legge annoch vor seiner Abreise von hier sowohl wegen der schwedischen Sachen als auch über das Sujet von Sr. Königl. Majestät Selbst gegen Ew. Excellenz zufolge des davon an Höchstdieselbe erstatteten Berichts gehalten hat,330-1 mit der Aufgabe, dass er davon mit dem Marquis de Puyzieulx, jedoch in der grossesten Confidenz, sprechen und dessen Gedanken und Sentiments darüber zu erforschen suchen, demnächst aber davon berichten soll.

Demnächst wollen Se. Königl. Majestät, dass an den von Rohd zu Stockholm das essentielleste vou demjenigen communiciret werden soll, was der Herr Graf von Podewils zu Wien in seiner gestern eingelaufenen Relation330-2 von den Desseins des wienerschen Hofes, mit Russland zusammen auf den Todesfall des jetzigen Königs von Schweden im Norden neue Unruhen zu machen, gemeldet hat, mit dem Beifügen, dass er, der p. von Rohd, daraus sehen würde, dass die Schweden noch nicht Ursach hätten, gar zu dreiste zu werden, und er also Gelegenheit nehmen sollte, sie zu ermahnen, ob sie nicht sehen wollten, sich auf gewisse Maasse wiederum mit Engelland zu raccrochiren und einen Minister dahin zu senden.330-3

Uebrigens fänden Se. Königl. Majestät vor nöthig, dass, woferne dem Herrn Grafen von Podewils zu Wien noch nicht dasjenige Memorial, so der schwedische Minister Graf von Fleming zu Kopenhagen über<331> geben,331-1 und die Antwort, so derselbe darauf vorläufig erhalten, communiciret worden, solches annoch in extenso geschehen möchte, damit er davon völlig informiret wäre und sehen könnte, dass diese Sache eigentlich auf Bagatelles beruhe.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.



330-1 Vergl. S. 322. 323.

330-2 Vergl. Nr. 3409.

330-3 Vergl. S. 334.

331-1 Vergl. S. 311.