3952. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.
Potsdam, 28. October 1749.
Se. Königl. Majestät haben zu melden befohlen, dass, da der Geheime Rath von Rohd in seiner letzteren Relation151-1 einige Erwähnung von denen Bruits gethan, welche auch zu Stockholm von einer Alliance, so zwischen den schwedischen, dänischen und berlinischen Höfen gemachet worden sein sollte, herumgelaufen und welche Bruits das schwedische Ministère, der angeführten Ursachen halber, zu supprimiren besuchet, Ew. Excellenz demnach gedachten Herrn Geheimen Rath von Rohd einigermassen und so viel ihm zu wissen nöthig sein dörfte, von dem eigentlichen Zusammenhang dieser Sache au fait setzen und ihm rescrihiren möchten, wie ein Malentendu von dem, so der Maréchal<152> de Saxe bei seiner Retour nach Dresden gesaget, zu solcher Gelegenheit gegeben und dass der sächsische Hof davon allen möglich übelen Gebrauch gemachet und solches überall herum ausgestreuet habe; auf dass der p. von Rohd, wenn etwa das schwedische Ministère ihn darüber sprechen oder auch ombragiret sein sollte, er sich darüber expliciren könne. Im übrigen, da das schwedische Ministère verlangete, dass von dem zwischen Schweden und Dänemark gezeichneten Tractat nichts eher eclatiren möchte, bis die Ratificationes und Auswechselung derselben wirklich geschehen sei, so wollten. Se. Königl. Majestät diese Complaisance gegen das schwedische Ministerium gerne haben, mithin bis zur geschehenen Ratification des Tractats alles menagiren lassen; welches dann Ew. Excellenz bei denen Rescripten an die auswärtigen Ministres observiren lassen möchten.
Eichel.
Nach der Ausfertigung.
151-1 In diesem Bericht, Stockholm 17. October, hatte Rohd gemeldet, das schwedische Ministerium sucht die Gerüchte von einer Allianz zwischen Schweden, Dänemark und Preussen zu unterdrücken: „de crainte que cela ne donne quelque embarras au Danemark de se voir tant sur la scène avec des liaisons dont l'éclat pourrait lui faire de la peine, vu les ménagements qu'il voudrait garder avec d'autres puissances.“