5019. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.
Dewitz übersendet, Wien 7. Juli, ein von dem Grafen Rudolf Chotek gezeichnetes Promemoria, d. d. Presburg 1. Juli 1751 laut dessen man österreichischerseits den Artikel 8 des berliner Friedens410-1 durch den Artikel 6 des dresdner Friedens410-2 als aufgehoben ansieht, die Verpflichtung zur Aufrechterhaltung der Handelsbeziehungen zwischen Preussisch-Schlesien und den österreichischen Erb- | Potsdam, 19. Juli 1751. Was diejenige Punkte anlanget, worüber der von Dewitz beschieden sein will und die auf einen Tractat Rapport haben, damit muss es anstehen, bis der Etatsminister Graf von Münchow von seiner Reise aus dem Karlsbade |
landen nicht mehr anerkennt und von diesem Standpunkte aus anderweite Vorschläge zur Regelung dieser Handelsbeziehungen macht. | nach Breslau zurückgekommen sein wird, welches zu Anfang des nächstkommenden Monates geschehen dörfte; alsdenn muss ihm alles communiciret und dessen umständlicher Bericht und Sentiment darüber erfordert werden, um obgedachten von Dewitz hernach zu bescheiden. Inzwischen aber und bis dieses geschehen kann, muss nicht vergessen werden, die chicaneuse Interpretation der Oesterreicher von dem einen Articul des dresdenschen Friedensschlusses in Égard des im breslauschen Tractat stipulirten Status quo sehr solide und convenable zu refutiren und den Unfug davon ihnen ganz trocken und klar zu zeigen; welches noch vorher und ehe der Graf Münchow zurück nach Breslau kommet, geschehen und so solide ausgearbeitet werden muss, dass man solches hiernächsten nach Frankreich und andern Höfen, wo es nöthig, communiciren kann. |
Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.
410-1 Artikel 8 des berliner Friedens: „On nommera incessamment des commissaires de part et d'autre pour régler le commerce entre les États et sujets réciproques, les choses restant sur le pied où elles étaient avant la présente guerre, jusqu'à ce qu'on soit convenu autrement.“
410-2 Artikel 6 des dresdner Friedens: „Sa Majesté l'Impératrice-Reine de Hongrie et de Bohême et Sa Majesté le roi de Prusse s'engagent mutuellement de favoriser réciproquement autant qu'il est possible le commerce entre leurs États et sujets respectifs et de ne point souffrir qu'on y mette des entraves ou chicanes, mais elles tâcheront plutôt de l'encourager et de l'avancer de part et d'autre fidèlement pour le plus grand bien de leurs États et sujets réciproques.“