<335> sein erkennen müsste, und dass Dieselbe darunter so modérée Wege gegangen wären und vorher nichts unterlassen, um auf andere Weise zu Ihrem rechtmässigen Zweck zu kommen, so dass niemand sich dadurch beleidiget finden könnte, woferne nicht alles Recht aufhören sollte.

Es würden Se. Königl. Majestät die Antwort, so man auf Dero Promemoria1 geben würde, abwarten, inzwischen Dero geraden Weg fortgehen, und was die schlesische Garantie anbetreffe, so würde deshalb nicht mehr, nicht weniger geschehen, wenn auch dieses Objet niemalen vorgefallen wäre. Es wären also Pauvretés, was man dagegen sprechen oder clabaudiren möchte, wodurch er, Michell, sich nicht intimidiren lassen, sondern nur ganz tranquille sein sollte; Se. Königl. Majestät aber wurden Ihren geraden Gang fortgehen.

Eichel.

P. S.

Wenn auch Sr. Königl. Majestät dasjenige zugekommen ist, was der leydensche Zeitungsschreiber wegen Sr. Königl. Majestät Exposition des motifs,2 als auch vorhin schon über Deroselben Sujet auf eine ganz indecente Art in seinen öffentlichen Blättern inseriret hat, so haben des Königs Majestät befohlen, beikommende beide Stück Zeitungen3 der angestrichenen Passagen wegen an Ew. Excellenz [zu übersenden] und dabei zu melden, wie der von der Hellen deshalb gehörigen Ortes zu klagen und sich zu beschweren befehliget werden sollte, damit nicht nur der Zeitungsschreiber davor angesehen, sondern auch angehalten werden müsse, hinfüro sich dergleichen Calomnien zu enthalten und auf eine bescheidenere Art von Sachen, so gekrönte Häupter und Souverains angehen, mit schuldiger Modestie zu schreiben und denenselben nicht allerhand Absichten aus seinem Kopfe schändlicher Weise anzudichten. Es finden Se. Königl. Majestät solches um so nöthiger, als nach des von der Hellen heutigem Bericht es nicht aufhören will, dortiger Orten dergleichen anstössige und sotte Bruits über Sr. Königl. Majestät Sujet auszustreuen und Dieselbe gegen das Publicum zu blamiren.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.


5766. AU PRINCE DE PRUSSE A BERLIN.

[Potsdam], 12 [février 1753].4

Mon cher Frère. Ce n'est pas par un privilège de notre famille que vous trouvez tant de fermeté dans ma sœur de Baireuth;5 c'est,



1 Vergi. S. 225.

2 Vergl. S. 176 Anm. 2.

3 „Nouvelles extraordinaires de divers endroits“ (Gazette de Leyde) Nr. 10 und 11 vom 2. und 6. Februar.

4 Antwort auf ein Schreiben des Prinzen von Preussen vom 10. Februar 1753.

5 Bezieht sich auf den baireuther Schlossbrand vom 26. Januar 1753. Vergl. Œuvres de Frédéric le Grand XXVI, 108; XXVII, 1, 221.