5937. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN BERLIN.

Potsdam, 28. Juni 1753.

Se. Königl. Majestät haben mir befohlen, des Wirklich Geheimen Etats- und Cabinetsminister Herrn Grafen von Finckenstein Excellenz den hierbei kommenden Bericht des clevischen Krieges- und Domänenkammerpräsidenten von Bessel wegen des von der Equipage des Generalmajor Grafen Colloredo geforderten Zoll- und Licentes zuzusenden und dabei zu melden, dass solcher Bericht in Original dem Herrn Geheimen Rath von Klinggräffen zu Wien geschicket und ihm dabei geschrieben werden solle, wie er seinen Gebrauch davon machen [soll] um zu zeigen, dass wenigstens gedachtem Grafen Colloredo kein Unrecht von denen dortigen Bedienten geschehen, noch er von solchen übersetzet worden.

Wann auch gedachter Herr von Klinggräffen in seiner mit der letzteren Post eingelaufenen Dépêche vieles von dem von Sr. Königl. Majestät dem Fürsten von Thum und Taxis zu accordirenden Voto zur Einführung in das Fürstliche Collegium459-2 und von denen differenten Recommendationen, so deshalb an ihn geschehen, gemeldet hat, so haben des Königs Majestät darauf resolviret und mir zu melden befohlen, wie es hierunter darauf ankommen werde, ob gedachter Fürst bereits die mehreste Vota desfalls vor sich habe und also Höchstderoselben Dissensus, und wenn Sie auf das vorher zu regulirende Votum von Mörs bestünden, den Fortgang der Sache doch nicht hindern noch aufhalten würde. Welchenfalls Sie dann lieber dasjenige, so Sie nicht verhindern könnten, de bonne grâce thun und gedachtem Fürsten Dero Votum gegen Ausstellung des von ihm offerirten Reverses ratione des mörsischen Voti accordiren wollten.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.

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459-2 Vergl. S. 240.