<3>Friedrichs des Großen Schriftwerke erregten schon bei seinen Lebzeiten die größte Theilnahme der ganzen gebildeten Welt, obgleich von seinen historischen Arbeiten nur die minder bedeutenden Mémoires de Brandebourg und die Elogen, auch einzelne Abhandlungen (zum Theil nur für Vertraute) in Druck erschienen; seine Jugendgedichte aber, aus politischen Rücksichten, für die nothgedrungene allgemeine Bekanntmachung von ihm selbst sehr gemildert und verändert werden mußten. Die Brandenburgische Geschichte und die Poesien wurden doch immer wieder aufs Neue, in rechtmäßigen Ausgaben, in Nachdrücken und in Übersetzungen, zu vielen Tausenden von Exemplaren durch alle Welt verbreitet.
Um so größer war die Erwartung des Publikums, als man erfuhr, daß der König seine Kriege und seine innere Verwaltung als sein eigener Historiograph beschrieben, und diese historischen Werke, in den sorgsamsten Abfassungen und in wiederholten Ueberarbeitungen von seiner eigenen Hand, der Zukunft zum ausdrücklichen Zeugniß über sich und seine Zeit, und, um den Heldenruhm seines Kriegesheers der Nachwelt dankbar zu verkünden, in dem Geheimen Kabinets-Archive niedergelegt, seine späteren Poesien aber, sammt vielen andern philosophischen und militärischen Aufsätzen, einem treuen Diener, ebenfalls zur dereinstigen vollständigen Bekanntmachung, anvertraut. Viele andere Handschriften lagen, ohne weitere äußere Bestimmung, in den Schlössern; darunter unschätzbare Sammlungen der, drei und funfzig