"<126> gemacht, auch erbeuteten wir eine Menge Pferde, bepackte Maulthiere und Wagen etc. Die Königl. Bagage fanden wir schon aufgeladen und im Weggehen begriffen, daher sie uns desto weniger Mühe verursachte. Dem König selbst war nicht das Gerigste weiter übrig geblieben, als wie er ging und stand. Selbst seine geheime Briefchatoulle fiel bei dieser Gelegenheit mit in unsere Hände, welche dem Prinzen Karl unverletzt eingehändigt wurde und wodurch Sachen von äußerster Wichtigkeit sollen entdeckt worden sein. In der Kriegskasse fanden wir 80,000 Dukaten, und der Werth der ganzen Beute wurde auf 2 Millionen geschätzt; denn auch die meisten Regimenter vom rechten Flügel hatten ihre Bagage hieher gebracht, weil sie vermeint bei der Königl. am sichersten zu sein. Unter den Gefangenen waren vornehmlich merkwürdig: der Königl. Flügeladjudant von Czeczwicz, 2 Lieutenants, die Herren von Buttler und Bachstein; ferner der Geheime Rath Eichel, der Hofrath Kesser (?), der Geheime Sekretair Kopper (Köppen) und 107 (?) Hof- und Stallbediente, auch ein Page des Prinzen von Preußen, Namens von Diezenhof. Des andern Tages schickte der König einen Trompeter an den Prinzen und ließ um Freigebung einiger seiner Bedienten, die er nochwendig brauchte, ansuchen, die ihm auch sogleich zurück geschickt wurden" (auch der Geheime Rath Müller war in Gefangenschaft gerathen).
     

Bei dem Gepäck des Königs befand sich auch eines seiner Lieblings-Windspiele, Biche genannt. Es gerieth also mit in östreich. Gefangenschaft. Die Generalin Nadasti nahm es zu sich und mußte verschiedene Male darum ersucht werden, ehe sie sich entschließen konnte, es zurück zu geben. Der König saß eben und schrieb als Biche wiederkam. Der General Rothenburg ließ sie leise, ohne daß der König es bemerkte, in die Stube hinein, und mit einem Sprung stand sie auf dem Tisch vor dem König' und legte die Vorderpfötchen um seinen Hals. Der König freuete sich so sehr, daß ihm die Thränen in die Augen traten. Biche hat in, Sanssouci ein kleines Denkmal erhalten und ihre Nachkommenschaft hat der König bis an sein Ende um sich behalten.

Büsching in seiner Charakteristik Friedrichs hat diese