<227>ben mit ihm von Dingen gesprochen, in die Sie Sich gar nicht zu mengen hatten, und die Leute glaubten, ich hätte Ihnen Aufträge dazu gegeben. Sie haben Sich in die Angelegenheiten der Frau von Bentink gemischt, die gewiß nicht zu Ihrem Departement gehören.
Mit dem Juden haben Sie Sich den übelsten Handel von der Welt auf den Hals gezogen und in der ganzen Stadt ein abscheuliches Aufsehn gemacht. Ihre Geschichte mit den Sächsischen Steuerscheinen ist in Sachsen so bekannt +, daß man darüber bittere Klagen bei mir geführt hat. Ich meinestheils habe bis zu Ihrer Ankunft in meinem Hause Frieden erhalten, und ich muß Ihnen gestehen, daß Sie Sich bei mir an den Unrechten gewendet haben, wenn Intriguen und Kabaliren Ihre Leidenschaft ist. Ich liebe sanfte friedliche Leute, die in ihrem Betragen keine von den heftigen Tragödien-Leidenschaften blicken lassen. Wenn Sie Sich entschließen können wie ein Philosoph zu leben, so soll es mir lieb sein Sie bei mir zu sehen, wenn Sie Sich aber allen Stürmen Ihrer Leidenschaften überlassen und mit aller Welt Händel anfangen wollen, so thun Sie mir gar keinen Gefallen, hierher zu kommen, und Sie können eben so gut in Berlin bleiben."
Der Prozeß Voltaire's mit dem etc. Hirsch war so eben entschieden worden, jedoch nur in einigen Stücken zu Gunsten Voltaire's. Im Übrigen ward er durch einen Vergleich beendigt, welchen Voltaire am 26.
+ Es war nämlich im Dresdner Frieden bestimmt worden, daß die Preußischen Unterthanen etc. die in ihren Händen befindlichen Sächsischen Steuerscheine, die damals viel verloren, nach einiger Zeit ohne Abzug oder Verlust bezahlt erhalten sollten. Damit aber kein wucherisches Gewerbe mit diesen Scheinen getrieben würde, so wurde durch Edicte vom 30. Apr. 1748 und 13. Novbr. 1751 den Preuß. Unterthanen, Vasallen u. s. w. verboten, dergleichen Steuerscheine auf wucherische Art an sich zu bringen, dennoch aber hatte Voltaire dies gethan.