<273>re's Abreise zwei seiner gelehrten Gesellschafter verloren hatte; so glaubte Gotter, daß es dem Könige lieb sein würde, wieder einen unterhaltenden Gesellschafter zu finden, er empfahl also hierzu den Chevalier de Massen. Hierauf antwortete der König, daß Gotter den Chevalier unter den gewöhnlichen Conditiones (die Kammerherrenwürde, 1000 Thaler Gehalt etc.) engagiren solle. Dies geschah, de Massen nahm den Abschied von seinem Regiment, und ging nach Potsdam, wo er jedoch keinen sonderlichen Beifall fand, und ihn endlich durch sein unbesonnenes, oft undelikates Benehmen ganz verlor. So war z. B. einst an der Königl. Tafel die Rede von den Verdiensten der berühmtesten Feldherren der Alten; der König gab Hannibal den Vorzug, worauf de Massen erwiederte: "Es mag sein, Sire, aber er hatte keine Religion."
Dergleichen Sottisen hatten die Folge, daß der Chevalier erst selten und dann gar nicht mehr vom König eingeladen wurde, aber sein Gehalt behielt. Er lebte hierauf mehrere Jahre sehr zurückgezogen in Potsdam, verlangte dann seinen Abschied, den er auch leicht erhielt, und ging nach Frankreich zurück.
Januar 1755.
A.
30. Januar 1755
Der König in Potsdam. Er schenkt dem Feldmarschall v. Schwerin ein Pferd.
Februar.
A.
Februar 1755
Der König in Potsdam.
13. Februar 1755
Der Prinz Heinrich nach Potsdam bis den 17.
B.
15. Februar 1755
Starb die Wittwe des General-Adjutanten v. Keyserling, geb. Gräfin v. Schlieben, 34 Jahr alt. (S. Seite 118).