<288> Sire.
     

Wenn die Litteratur, welche sonst Ew. Majestät zur Erholung von Ihren Arbeiten gedient hat, Sie noch angenehm unterhält; so erlauben Sie, daß ich das Trauerspiel, welches ich anfing, als ich noch bei Ihnen war, und ehe ich das Unglück hatte Sie zu verlassen, Ihnen zu Füßen lege, und Ihrem Schutze empfehle. In Ihrem Palais zu Potsdam hatte ich es, so wie mein Leben, endigen wollen. Die Schönheiten des Genfer Sees, und der stille Aufenthalt, den ich für mein Grab gewählt habe, sind weit entfernt, mich über das Unglück: nicht mehr um Ew. Majestät zu sein, zu trösten.

Ich kann meine Betrübniß nur dadurch mindern, daß ich die geringsten Gelegenheiten ergreife, Ihnen meine Gefühle zu erneuern, sie sind noch dieselben, die sie ehemals waren, als Sie mich Ihres Wohlwollens würdigten, und ich schmeichle mir noch, daß Sie nicht unempfindlich gegen die sehr aufrichtige Hochachtung eines Menschen sind, der Ihnen nahe war, und dessen außerordentlicher Schmerz nur durch das Andenken an Ihre frühere Gunst gemildert wird. Da ich nicht den Trost habe, mich selbst Ew. Majestät zu Füßen legen zu können, so will ich wenigstens den haben, mich mit dem Lord Marschall von Ihnen zu unterhalten. Ich bin nicht weit von ihm entfernt, und wenn Ew. Majestät mir die Erlaubniß geben, und mein unglücklicher Gesundheitszustand mir dazu die Kräfte läßt, werde ich zu ihm gehen, und ihm sagen, was ich Ihnen nicht sage, wie sehr Sie über andere Menschen erhaben sind, und bis zu welchem Grade ich Muth und Schwäche gehabt habe, Sie von ganzem Herzen zu lieben. Doch, ich soll zu Ew. Majestät von Nichts, als nur von meiner tiefsten Verehrung sprechen.