<314>Und Du, mein theures Volk, dem jeder Wunsch
In meiner Seele lebt! o Du, das ich,
Weil Pflicht es mir gebeut, beglücken muß!
Dein thränenwerthes Loos und die Gefahr,
In der Du schwebst, durchdringen ganz mein Herz.
Von Deinem Schicksal bin ich tief gebeugt.
Ich ließe willig meines Ranges Glanz;
Doch, Dir zu helfen sei mein Blut verströmt! etc.
Als ich, o meine Mutter, ungern nur
Aus Deinem Arm hinweggerissen ward,
Wie netzte ahnend meine Seele da
In diesem sorgenvollen Augenblick
Mit Thränen Deinen letzten Abschiedskuß.
Mein Herz, mein banges, leicht gerührtes Herz
Verkündigte der Zukunft Schrecken mir
Nur allzu laut. Doch Atropos begnügt
So hofft' ich - sich mit meinem Blut, und schont
Die mir das Leben gab. - Wie täuscht' ich mich!
Ach! mich - mich Armen flieht der Tod, daß er
Auf Dich sein bleiches Schrecken gießen kann. etc.
Vergiftet ist, nun da mein Leben sinkt,
Sein letzter Tag; erfüllet mein Geschick
Von tausendfacher Qual; voll Schrecken ist
Die Gegenwart, die Zukunft ungewiß, etc.
So find' ich, theure Schwester, Ein Asyl
Und Einen Hafen nur: im Arm des Todes.
B.
5. Juli 1757
Memel geht mit Capitulation an die Russen über.
9. Juli 1757
Preußisches Manifest gegen Rußland.
11. Juli 1757
William Pitt wird als Staatssekretär zurückgerufen.