<7> Großen fehlenden, Angaben des Orts und der Zeit zu ergänzen, auch wohl den Inhalt mancher Briefe selbst zu erläutern und diesen oder jenen darin vorkommenden Umstand aufzuklären, wenigstens wird es nicht uninteressant sein, Ort und Umstände angeführt zu finden, wo und unter welchen Umständen Friedrich dies und jenes schrieb, urtheilte, seine Ansichten und Gefühle schilderte u.s.w.
Denen, welche die Gegenden und Städte besuchen oder bewohnen, die unmittelbar Zeugen des thatenreichen Lebens des großen Königs waren, wird es gewiß angenehm sein, das Haus, oft die Hütte kennen zu lernen, wo der große Mann weilte, wo er das Wohl seines Landes erwog, Pläne zu Schlachten und Siegen entwarf, nach heißem Kampfe, nach glücklichen oder unglücklichen Ereignissen seine Gefühle den entfernten Freunden in Briefen mittheilte oder mit den ihn Umgebenden das Angenehme einer geistreichen Unterhaltung genoß.
Die beigefügten Notizen, an sich oft unbedeutend scheinend, Werden doch einem aufmerksamen Leser Stoff genug zu höchst interessanten Bemerkungen über Friedrichs Charakter und Eigenheiten darbieten und auch außerdem Vieles ins Gedächtniß zurückbringen, was dieser rastlos thatige Regent für sein Land, sein Volk und für seine Residenz that; sowie überhaupt das Ganze dem Freunde der vaterländischen Geschichte zu einer chronologischen Übersicht der wichtigsten Thaten Friedrichs des Großen dienen kann. Ob ich in der Wahl dieser Notizen und der charakteristischen Auszüge aus seinen Werken glücklich gewesen bin und das rechte Maaß gehalten, muß ich Anderen zur Entscheidung überlassen; sie zeigen übrigens nicht allein, wie sein Charakter sich nach und nach gestaltete, wie sein Geist sich ausbildete und welchen Gang er nahm, und wie seine Ansichten von Gott, Religion, Welt und Menschen sich änderten; sondern sie zeigen auch seine jedesmalige Gemüthsstimmung in den wichtigsten wie in blos merkwürdigen und kritischen Verhältnissen seines Lebens.+ Daß hierzu auch Kleinigkeiten dienen und oft
+ Schon Nicolai sagt im 2ten Heft seiner Anekdoten, S. 163: "Wenn man einen Abdruck seiner (der königlichen) kleinen poetischen Schriften (man darf wohl hinzusetzen: und seiner vorzüglichen Briefe etc.) in chronologischer Ordnung hätte, so würde die Folge derselben in den verschiedenen Zeiten, wo er sie schrieb, sehr lehrreich sein. Diese Ideen vollständig auszuführen, wurde ein eigenes Werk erfordern und kann also bei vorliegender Schrift unser Zweck nicht sein. Wir glauben aber doch, daß auch das Wenige, was wir hier davon geben, interessant und lehrreich sein wird."