<78> differens sujets. 426 Seiten. Allein die Notice ist gänzlich aus den, bei uns längst bekannten, Schriften Thiebaults und Nicolai's genommen und enthält also nichts Neues. Die Briefe, deren 13 Stück aus dem Jahre 1740 sind, sind von gar keiner Bedeutung.
     

Unter solchen Umständen glauben wir, daß es den Lesern nicht unangenehm sein wird, wenn wir hier eine etwas umständlichere Schilderung von dem Leben und Charakter eines Mannes geben, der beinahe die Hälfte seines ganzen Lebens bei Friedrich d. Gr. zugebracht hat und der von allen Gesellschaftern des Königs - Lord Marshall vielleicht ausgenommen - ihm gewiß am meisten und aufrichtigsten ergeben war, und auch seines Vertrauens und seiner Freundschaft in einem hohen Grade genossen hat, wie die, auf 260 Briefe sich belaufende, Korrespondenz mit dem König die überzeugendsten Beweise liefert.

Jean Baptist de Boyer, Marquis d'Argens ist geboren 1704 zu Aix in der Provence, wo sein Vater Präsident war. In seinem 14. Jahre nahm er Militairdienste im Cavallerieregiment Toulouse, welches in Strasburg stand. Die, ihm eigene, Trägheit erschwerte ihm den Dienst sehr, weshalb er bald seinen Abschied nahm. Nach 2 Jahren verliebte er sich in eine Schauspielerin, Sylvie du Tremblai, und wollte sie schlechterdings heirathen. Die verweigerte Einwilligung des Vaters und die Drohung, ihn zu enterben, bewirkten nur, daß er mit seiner Geliebten nach Spanien entfloh. Hier wurde er erkannt und verhaftet. Vergebens versuchte er sich mittels gestoßenen Glases zu tödten, er wurde nach Frankreich zurückgebracht und ging nun mit dem franz. Gesandten von Andresse nach Konstantinopel. Zuvor aber nach Algier, wo der Gesandte ebenfalls Geschäfte hatte, dann nach Tunis, Tripolis, Lampadouse, Argentiere. In Konstantinopel blieb er 5 Monate; sowohl hier als an allen vorgedachten Orten hatte er häufig verliebte Abentheuer, die er oft mit größter Verwegenheit und mit Lebensgefahr bestand. Zu Argentiere hatte er sich nach dasigem Landesgebrauch verheirathet. Nach seiner Rückkunft in Frankreich, ward er Advokat zu Aix, in Welchem Amte er sich auszeichnete. Bald nachher erwachte in ihm ein unwiderstehlicher Hang, sich den Künsten und Wissenschaften