<96> und sämmtliche Prinzen und Prinzessinnen etc. An diesem Tage wurde das goldene Servis zum ersten Male gebraucht +.

8. Dezember 1743

Der König besieht das Zeughaus und das Gießhaus.

12. Dezember 1743

An diesem Tage (nach russischem Kalender dem Andreastag - dem 30. Novbr.) fand am Hofe ein großes Fest zu Ehren der russischen Kaiserin statt, bei welchem der König den russischen Andreasorden trug.

21. Dezember 1743

Der König giebt in seinem Palais ein großes Banquet, wobei ein Bal en domino stattfand. Das Palais war illuminirt.

31. Dezember 1743

Nach der Oper geht der König nach Potsdam.


+ Friedrich d. Gr. hatte dieses Servis in dem ersten Jahre seiner Regierung anfertigen lassen. Schon die Spenersche Zeitung vom 30. Dezbr. 1741 giebt einige Nachrichten davon. Es waren dazu viele Prätiosen und prachtvolle Gerüche von veralteter Form, die sich noch aus der Zeit Friedrichs I. herschrieben, verwandt worden. Nach dem siebenjährigen Krieg wurde es durch den Theil des sogenannten goldenen Kabinets der Königin Mutter, welcher dem König in der Erbtheilung zugefallen war, noch sehr vermehrt. Von diesem goldenen Kabinet, welches die prachtliebende Königin theils angekauft theits aus den, von ihrem Gemal Friedrich Wilhelm I. erhaltenen, reichen Geschenken gesammelt hatte, geben die damaligen Zeitungen bei Gelegenheit der Erzählung von der Cour, welche am Geburtsfeste der regierenden Königin am 8. Novbr. 1741 stattfand, eine kleine Beschreibung. Hier heißt es: "Sobald die gewöhnliche Cour abgelegt war, begaben sich allerseits hohe Herrschaften nach dem Hofe der Königl. Frau Mutter Majestät, welche in den neubezogenen Apartements extraordinaire Cour hielten etc. Die kostbaren, ungemein schön arrangirten, Meublen dieser Zimmer, insonderheit die, aus purem Golde bestehenden, Kron-, Arm- und Wandleuchter, Gueridons, Tafeln und Brandruthen des Kamins verursachten bei allen Anwesenden Aufmerksamkeit nud Bewunderung, so daß sowohl die Einheimischen als die Fremden, welche auf ihren Reisen die Herrlichkeiten von Versailles und London gesehen, bekennen mußten, daß weder die einen noch die a dern mit diesen in Vergleich zu ziehen wären" etc.
      Zum letzten Male wurde das goldene Servis bei der Anwesenheit des Kaisers von Rußland, Alexanders I. am Sonntag den 27. Oktober 1805, gebraucht. Und nach dem unglücklichen Krieg von 1806 von Se. Majestät dem Könige dem Lande zum Opfer dargebracht.