Dezember.
A.
Dezember 1751
Der König in Potsdam.
3. Dezember 1751
Der Prinz von Preußen (August Wilhelm) zum König nach Potsdam.
4. Dezember 1751
Der Herzog von Braunschweig nebst Gemalin und Tochter (Karoline) bei dem König in Potsdam.
5. Dezember 1751
Der König mit den Braunschweigschen Herrschaften, nachdem sie Sanssouci besehen, nach Berlin.
13. Dezember 1751
Algarotti in Berlin.
20. Dezember 1751
Der König besucht den kranken General von Rothenburg.
21. Dezember 1751
Speist mit der Königin Mutter und sämtlichen Prinzen etc. bei seiner Gemalin.
22. Dezember 1751
Mit der Königin, seiner Gemalin, bei der Königin Mutter zu Mittag. Abends französisches Schauspiel l'Ecole des Maris.
25. Dezember 1751
Nach Potsdam.
27. Dezember 1751
Aus Potsdam nach Berlin. Fouqué in Berlin.
<224>B.
16. Dezember 1751
Stirbt der regierende Fürst von Anhalt Leopold Maximilian, Königl. Preuß. Generalfeldmarschall etc.
29. Dezember 1751
Stirbt der General v. Rothenburg 1).
Die Ordnung des diesjährigen Karnevals war folgende:
Sonntag Cour bei der regierenden Königin.
Montag Oper,
Dienstag Redoute.
Mittwoch franz. Schauspiel,
Donnerstag Cour bei der Königin Mutter.
Freitag Oper,
Sonnabend Assemblée.
Die beiden Opern waren 1) Britannikus (von dem Hofpoeten Sign. Leop. de Villati) und 2) Armida.
Französische Schauspiele Cinie, le Misantrope, le Distrait, le Méchant.
Ende dieses Monats fiel Voltaire bei dem König, der vor kurzem erst sein Gehalt jährlich um 500 Thlr. vermehrt hatte, in Ungnade. Die Ursach war der bekannte Prozeß, welchen Voltaire gegen den Juden Hirsch führte und der Manches zur Sprache brachte, das ihm keine Ehre machte. Voltaire beklagt sich in einem Brief (v. Dezbr.) an Darget, das er beim König angeschwärzt worden etc. und nun der Gegenwart Sr. Maj. beraubt sei etc. Der ganze Prozeß ist gedruckt, und befindet sich im 5. Band von Kleins Annalen der Gesetzgebung etc. Auch Formey im Souvenir d'un Citoyen. Tom I. theilt diese Geschichte mit.
In diesem Jahre erschien die erste Ausgabe der Poesies diverses in Quartformat. Der König hatte nur eine sehr geringe Anzahl Exemplare (wahrscheinlich zu Geschenken für seine Freunde) abdrucken lassen. Statt des Druckorts stehen auf dem Titel die Worte: "au donjon du chateau." In dieser Ausgabe befinden sich die später desavouirte Stellen.
In demselben Jahre soll der König sich die Akten des Prozesses, seine Flucht im Jahr 1730 betreffend, haben ge<225>ben lassen, einige Blätter herausgenommen, und dann wieder zurückgesandt haben. Diese Akten sollen im geheimen Archiv aufbewahrt werden. (Vie de Frederic II. Strasb. T. V. p. 59. und Büschings Charakter Friedrichs II. p. 182).