Anmerkung zum Jahre 1754.
Der Chevalier de Masson stammte aus einer alten Familie in Bourgogne; er stand jetzt als Capitain in dem Französischen Infanterie-Regiment von Briqueville, welches sein Standquartier zu Neu-Breisach hatte. Der Graf Gotter hatte ihn auf einer Reise nach Montpellier kennen lernen, und seine Unterhaltung sehr angenehm gefunden. Da nun der König durch La Mettri's Tod und Voltai<273>re's Abreise zwei seiner gelehrten Gesellschafter verloren hatte; so glaubte Gotter, daß es dem Könige lieb sein würde, wieder einen unterhaltenden Gesellschafter zu finden, er empfahl also hierzu den Chevalier de Massen. Hierauf antwortete der König, daß Gotter den Chevalier unter den gewöhnlichen Conditiones (die Kammerherrenwürde, 1000 Thaler Gehalt etc.) engagiren solle. Dies geschah, de Massen nahm den Abschied von seinem Regiment, und ging nach Potsdam, wo er jedoch keinen sonderlichen Beifall fand, und ihn endlich durch sein unbesonnenes, oft undelikates Benehmen ganz verlor. So war z. B. einst an der Königl. Tafel die Rede von den Verdiensten der berühmtesten Feldherren der Alten; der König gab Hannibal den Vorzug, worauf de Massen erwiederte: "Es mag sein, Sire, aber er hatte keine Religion."
Dergleichen Sottisen hatten die Folge, daß der Chevalier erst selten und dann gar nicht mehr vom König eingeladen wurde, aber sein Gehalt behielt. Er lebte hierauf mehrere Jahre sehr zurückgezogen in Potsdam, verlangte dann seinen Abschied, den er auch leicht erhielt, und ging nach Frankreich zurück.