Dezember.
A.
1. Dezember 1755
Der König an Darget:
"Ich wünschte das für Sie thun zu können, was Sie von mir verlangen; aber Sie hätten selber einsehen sollen, daß ich nicht mit dem Duc de Nivernois von dieser Sache sprechen kann, und daß der Marschall von Belle-Isle sich sehr wundern würde, wenn er einen Brief von mir bekäme, worin ich, statt von militärischen Angelegenheiten, von der Postpachtung redete. Übrigens leide ich es ja, wie Sie wissen, nicht, daß Jemand sich in die innere Verwaltung meiner Staaten mischt, und ich bin zu billig, von Andern etwas zu fodern, das ich, wenn sie es von mir verlangten, sehr unschicklich finden würde. Die Dienste, die Sie mir geleistet haben, geben Ihnen ein Recht, eine Versorgung in meinem eigenen Lande von mir zu verlangen; aber sobald ich Sie nicht selbst belohnen kann, würde es, glaub ich, unanständig sein, wenn ich verlangte, daß Andere es thun sollten.
Bitten Sie mich um etwas, das unmittelbar von mir abhängt, dann sollen Sie sehen, daß ich die Leute, die mir ergeben gewesen sind, und die ich geliebt habe, nie vergesse."
4. Dezember 1755
Der König aus Potsdam in Berlin, besucht die Königin Mutter und speist bei der Prinzessin Amalie.
5. Dezember 1755
Nach Potsdam.
22. Dezember 1755
Aus Potsdam in Berlin.
In diesem Monat war der Abt Bastiani wieder in des Königs Umgebung, und der Baron Warkotsch aus Schlesien, wie alljährlich, in Berlin zum Carneval.
Der König ließ in diesem Monat abermals eine beträchtliche Summe Geld unter die armen Soldaten-Wittwen und Waisen in Berlin, deren Männer und Väter im letzten Kriege geblieben, austheilen.
<283>B.
Dezember 1755
Der Carneval fand dies Jahr wie gewöhnlich Statt. Die beiden Opern waren: Ätius und Fratelli Nemici. - Die Ordnung wie im vorigen Jahre.