November.
A.
1. November 1757
Der König in Dehlitz am Berge.
2. November 1757
In Schladeback und dann nach Weissenfels.
3. November 1757
In Braunsdorf.
4. November 1757
In Roßbach. Hier wohnte der König im Herrenhause.
Ein Brief aus Roßbach, an den (damals abwesenden) Gutsbesitzer, erzählt von des Königs Aufenthalt daselbst unter anderm Folgendes: "Den 5ten früh um 8 Uhr gingen Ihro Majestät der König auf den Boden des hiesigen Herrnhauses, allwo einige Ziegel ausgezogen worden, und sahen, wie die Reichs, und Französische Armee aus ihrem Lager nach Gröst zu zogen. Ungefähr in einer Stunde stand schon die halbe Armee in den Leyhischen, Alansdorfer und Roßbacher Feldern, und zog sich immer nach Pettstädt. Ihro Maj. sahen immer durch das Perspectiv, und mir wurde die Gnade, immer bei Ihnen bleiben zu dürfen, und Ihnen die Wege zu nennen, so die Reichs- und Französische Armee ging. Endlich speisten Ihro Maj. bis 2 Uhr, alsdann gingen Sie wieder auf den Boden, und wurden gewahr, baß sich die feindliche Armee bis Pettstädt an dem Opstädter Hölzchen dergestalt wendete, als wenn sie nach Lundstädt wollte, wobei sie kanonirte, daß die Kugeln über uns wegflogen. Halb 3 Uhr hieß es: Marsch! in aller Eil, und um 3 Uhr war Preußischer Seits alles aufgepackt, und zum Hofe hinaus lt. Diese<327> Nacht (vom 5ten zum 6ten) blieb der König in Burgwerben etc."
5. November 1757
Schlacht und Sieg des Königs bei Roßbach über die Franzosen, unter Soubise, und die Reichstruppen, unter dem Prinzen von Hildburghausen. Es fochten hier circa 22360 Preußen gegen 60000 Franzosen und Reichstruppen. Der Preußische Verlust betrug 91 Todte, 274 Verwundete. Der Feind verlor 356 an Todten und 7000 Mann wurden gefangen 327-+.
6. November 1757
Der König verfolgt den Feind über Freiburg. Hauptquartier Spielberg. - Gedicht des Königs: Abschied von der Kreisarmee etc. Bei Lebzeiten des Königs gedruckte Werke. Berlin, Decker. V. 199.
8. November 1757
In Freiburg.
9. November 1757
In Merseburg.
10. November 1757
In Leipzig. Hier besucht der König den bei Roßbach verwundeten Französischen General Cüstine.
13. November 1757
In Eulenburg.
14. November 1757
15. November 1757
In Torgau. An den Marquis d'Argens:
"Dies Jahr, lieber Marquis, ist für mich schrecklich gewesen. Um den Staat zu retten, versuche und wage ich unmögliche Dinge. Allein um meinen Endzweck zu erreichen, bedarf ich in der That mehr als jemals Beistand von den Mittelursachen. - etc. Den Abbé (de Prades) habe ich müssen in Verhaft nehmen lassen; er hat den Spion gespielt, wie ich aus vielen augenscheinlichen Beweisen sehe. Das ist sehr schändlich, sehr undankbar. - etc. Ihre Franzosen haben Grausamkeiten verübt, die der Panduren würdig waren, es sind nichtswürdige Plünderer etc. Leben Sie wohl, lieber<328> Marquis. Vermutlich liegen Sie im Bette, wachsen Sie darin nicht an, und erinnern Sie Sich Ihres Versprechens, mich im Winterquartiere zu besuchen. Noch haben Sie Zeit auszuruhen, denn bis jetzt weiß ich nicht, wo ich unser Rendezvous bestimmen soll. Es geht mir, wie dem Mithridat, mir fehlen nur zwei Söhne und eine Monime. Leben Sie wohl, liebenswürdiger Faulenzer."
16. November 1757
In Mühlberg.
17. November 1757
In Großenhayn, wo er den Fall von Schweidnitz erfährt.
18. November 1757
19. November 1757
In Königsbrück.
20. November 1757
In Camenz.
21. November 1757
In Bautzen.
22. November 1757
In Maltiz.
23. November 1757
In Görlitz bis den 25ten.
25. November 1757
In Naumburg am Queis. Hier erhielt der König die Nachricht, daß der Herzog von Bevern am 22ten bei Breslau eine Schlacht verloren habe. Der König logirte auf dem Schlosse. In Deutmannsdorf (Schlesisch).
27. November 1757
In Lobedau.
28. November 1757
In Parchwitz bis den 4. Dezbr.
B.
14. November 1757
Die Festung Schweidnitz wird von den Östreichern, nach der Capitulation vom 12ten, übernommen. Kriegsgefangen waren 4 Generale, 193 Officiere, 5650 Mann.
22. November 1757
Schlacht bei Breslau; der Herzog von Bevern wird von dem Prinzen Karl von Lothringen geschlagen. Es fochten circa 28400 Mann Preußen gegen 80000 Mann Östreicher. (Tempelhof I. 302, 310). Die Preußen verloren 9800 Mann, 36 Kanonen, 5 Fahnen; die Östreicher 6200 Mann. Der Prinz Ferdinand, Bruder des Königs, hatte wahren Heldenmut!) in dieser Schlacht bewiesen. ( Tempelhof I. 307).
24. November 1757
Der Herzog von Bevern wird von den Östreichern (dem Hauptmann Dragoni) gefangen genommen.
<329>24. November 1757
Breslau, unter Lestewitz, geht mit Capitulation an die Östreicher, unter Karl von Lothringen, über.
24. November 1757
Der Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel übernimmt das Commando der (alliirten) Armee in Westphalen.
327-+ Nach der Schlacht kam der König nach Rippach, wo er im Posthause abtrat, und in einem alten Großvaterstuhl, der noch dasteht (1827), ausruhete. Über diesem Stuhl lies't man an der Wand die Worte: Place de Repos de Frédéric II. après la Bataille de Rosbac. (Weber: Von Deutschland, oder Briefe etc. Stuttgart, 1828. III. 271).