August.

A.

August 1758

Der König in Jessenitz.

3. August 1758

In Klenny (bei Scalitz).

4. August 1758

In Wisocka.

5. August 1758

In Radisch.

7. August 1758

In Wernersdorf (Böhmisch).

8. August 1758

In Kloster Grüssau (Schlesisch) bis den 10ten.

In Grüssau schrieb der König (am 10ten) an seinen Bruder Heinrich:

"Der morgende Marsch gegen die Russen, wie die Ereignisse des Krieges, können alle Arten von Unfällen herbeiführen, und es kann leicht geschehen, daß ich getödtet werde. Ich habe geglaubt, daß es meine Pflicht sei, Sie von meinen Maßregeln in Kenntniß zu setzen, um so mehr, da Sie der Vormund, mit unumschränkter Gewalt, unsers Neffen sind.

1) Wenn ich getödtet bin, müssen auf der Stelle alle Armeen meinem Neffen den Eid der Treue schwören.

2) Man muß fortfahren mit aller Kraft zu handeln, damit der Feind keine Veränderung im Commando (dans le commendement) gewahr werde.<347> 3) Was die Finanzen betrifft, so muß ich Ihnen sagen, daß alle diese Verwirrungen, welche darin zuletzt entstanden, besonders die, welche ich noch vorhersehe, mich genöthigt haben, die Englischen Subsidien anzunehmen, welche aber erst im Monat Oktober gezahlt werden.

4) In Betreff der Politik, so ist es gewiß, daß wenn wir uns nur diesen Feldzug gut halten, der Feind, müde, geschwächt und erschöpft durch den Krieg, der Erste sein wird, den Frieden zu wünschen, aber wenn man gleich nach meinem Tode eine Ungeduld und ein heftiges Verlangen nach Frieden zeigt, so wird dies das Mittel sein, ihn sehr schlecht zu erhalten, und man wird genöthigt sein, von denen Gesetze anzunehmen, die uns besiegt haben."

Zu gleicher Zeit übersandte der König auch dem Minister von Finkenstein eine geheime Instruction, wie es gehalten werden solle, falls er das Unglück haben sollte, im Felde zu bleiben.

10. August 1758

11. August 1758

In Landshut.

11. August 1758

In Rhonstock.

12. August 1758

In Liegnitz.

13. August 1758

In Heitzendorf.

14. August 1758

In Dalkau.

16. August 1758

In Wartenberg.

17. August 1758

In Plothow.

18. August 1758

In Crossen.

19. August 1758

In Ziebingen.

20. August 1758

In Frankfurt. Hier logirte der König in der Lebuser Vorstadt, bei einer Predigerwittwe. Er trat oft vor die Thür, und hörte das Beschießen der Stadt Cüstrin von den Russen.

21. August 1758

In Gürgast.

22. August 1758

In Güstebiese. Hier ging der König mit der Armee über die Oder. "Während der König auf der Höhe hielt, wurde er von Landleuten (die außerordentlich durch die Russen gelitten<348> hatten), besonders von Bauerweibern und Kindern aus Güstebiese, umringt, die ihn ihren Vater, ihren Retter nannten, und bei dem Zudrängen, seinen Rock zu küssen, einander bald umliefen." (Tempelhof 1. 221). Abends in's Hauptquartier nach Clossow. Hier spricht der König den Besitzer des Guts, einen Herrn von Mörner.

24. August 1758

In der Neudammer Mühle, wo er die Nacht bis zum 25sten zubringt. Lager bei Darmiezel. (S. meine Beiträge etc. I. 489 ad 17). Hier nimmt der König den Hegemeister Zöllner (den Vater des berühmten Consistorialraths) an, ihm den andern Tag zum Führer zu dienen.

25. August 1758

Schlacht bei Zorndorf. Des Morgens halb 4 Uhr ließ der König die Armee aufbrechen. Die Schlacht begann um 9 Uhr Vormittags und endete 8½ Uhr Abends. Der König siegt über die Russen unter Fermor. Diese verloren 941 Officiers, darunter 5 Generale, und 20590 Mann an Todten, Verwundeten und Gefangenen, 103 Kanonen und 27 Fahnen und Standarten, ein Paar Pauken und eine Menge Bagage. Der Preußische Verlust bestand in 324 Offfcieren, 11061 Mann, 26 Kanonen und einigen Fahnen. Die Stärke der Preußischen Armee am Tage der Schlacht war 30 bis 32000 Mann, die der Russischen circa 50000 Mann. (Tempelhof II. 235 etc.) 348-+.

Der König brachte die Nacht vom 25sten-26sten auf dem Schlachtfelde unter einem Zelte zu. Die Armee blieb unter dem Gewehr. Die Russen zogen sich erst in der Nacht vom 26sten-27sten nach Kamin zurück.

<349>

25. August 1758

Der König meldet dem Minister von Finkenstein den Sieg in folgendem Schreiben: "den 25sten bei Cüstrin und Tamsel."

"Wir haben so eben die Russen geschlagen. Die Bataille hat 9 Stunden gedauert, und ist sehr blutig gewesen, ich kann Ihnen von Allem noch keine Rechenschaft (raison) geben, weil es Nacht ist etc."

27. August 1758

Der König recognoscirt die Stellung der Russen, und nach ihrem Abmarsch bezieht die Preußische Armee ein Lager bei Wilkersdorf. Hauptquartier in Tamsel.

B.

1. August 1758

Im Königl. Garten zu Charlottenburg blühet eine Aloe, deren Stiel 18 Fuß hoch ist, an welchem 25 Zweige herausgetrieben sind, deren jeder etliche 90 Blumen hat.

2. August 1758

Der Russische General Fermor überschreitet von Meseritz aus die Preußische Grenze mit einer großen Armee, und nimmt sein Lager bei Königswalde in der Neumark

4. August 1758

Die Östreicher fangen an die Festung Neisse einzuschließen, unter de Ville.

10. August 1758

Geht die Russische Armee durch Landsberg a. d. W., den 13ten und 14ten in's Lager bei Groß-Kamin.

12. August 1758

Ein Russisches Corps unter General Stoffeln rückt vor Cüstrin.

15. August 1758

General Stoffeln bombardirt die Stadt Cüstrin und legt sie fast ganz in Asche.

16. August 1758

17. August 1758

Fangen die Russen an, vor der Festung eine Art Parallele zu führen, und fodern den Commandanten auf, die Festung zu übergeben.

23. August 1758

24. August 1758

Bei Annäherung des Königs heben die Russen die Belagerung von Cüstrin auf.

25. August 1758

Schlacht bei Zorndorf.

26. August 1758

Die Russische Armee, unter Fermor, geht nach Groß-Kamin, und bald nachher, den 31sten, nach Landsberg a. d. W. zurück, wo sie bis den 19. Septbr. blieb.

<350>

26. August 1758

Beginnt die Belagerung der Festung Neisse durch die Östreicher.

29. August 1758

Der General von Zieten verjagt die Östreicher aus Guben.


348-+ Während der Schlacht hatte der König, nach Erstürmung einer feindlichen Batterie, seinen Standpunkt auf einem Hügel zwischen Zorndorf und Quartschen genommen. An dieser Stelle ist 1326 von der Provinz Neumark ein Denkstein errichtet worden, von dem der Superintendent Krause eine Beschreibung und Abbildung geliefert hat. Der Hügel heißt jetzt: der Friedrichsberg.