<15> auf. Der Dichterdämon ist ganz etwas Fürchterliches; er plagt mich in jeder Lage, in der ich bin, und fällt mich überall an. Wenn Sie unter Ihren Bekannten einen Exorcisten haben, so schicken Sie ihn mir, damit er mich von diesem bösen Geist befreie.
Leben Sie wohl, lieber Marquis, ich empfehle Sie und mich dem Schütze Sr. Heiligen Majestät des Ungefährs. Es lasse Sie glücklich, ruhig und gesund sein, und gebe, daß ich Sie so wieder finde, wenn es mein unstetes Geschick jemals erlaubt, mich wieder zu meinem Heerde in Sanssouci zurück zu führen."
3. April 760
An Voltaire :
"Was macht Sie noch immer gegen Maupertuis so wüthend? Sie beschuldigen ihn, er habe mich verrathen? So muß ich Ihnen sagen, daß er mir meine Verse nach seinem Tode wohl versiegelt hat zustellen lassen, und daß er nicht im Stande war, sich durch eine solche Indiskretion gegen mich zu vergehen etc. (Verse). - etc. Sie sprechen wieder vom Frieden. Aber was für Bedingungen. Gewiß haben die Leute, die sie vorschlagen, keine Lust dazu. Was für eine Logik! Ich soll Kleve abtreten, weil es von Dummköpfen bewohnt ist! Was würden Ihre Minister antworten, wenn Jemand Champagne von ihnen foderte, weil man zu sagen Pflegt: "Neun und neunzig Schöpse und ein Champagner machen hundert Stück Vieh?" Ach, weg mit allen den lächerlichen Projekten. etc."
Um diese Zeit schrieb der König auch das Gedicht : Der Frühling (h. W. VII.108), auch die Liebe einer Holländerin etc. (in der Deutsch. Ausg. d. h. W. VII. 111 steht es irrig unterm Mai).
22. April 1760
Der König an Fouque. Er meldet ihm, daß er die durch den Tod des Fürsten Moritz von Anhalt-Dessau erledigte Stelle des Domprobstes zu Brandenburg, mit allen Emolumenten etc., ihm übertragen habe etc.