<282> alle Großen keine andere Religion als den Deismus haben. Das Volk in dieser weitläuftigen Monarchie ist indessen, wie Sie wissen, dem Aberglauben der Bonzen unterworfen.
Eben daher behaupte ich, anderwärts würde es nicht besser gehen, und ein von allem Aberglauben gereinigter Staat erhielte sich nicht lange in seiner Reinheit, sondern neue Ungereimtheiten würden bald in die Stelle der alten treten, und das nach Verlauf von kurzer Zeit. Die kleine Dosis gesunder Vernunft, die sich auf der Oberfläche dieser Erdkugel vertheilt findet, ist meines Erachtens hinreichend, eine allgemein verbreitete Gesellschaft, wie ungefähr die der Jesuiten, zu errichten, aber nicht einen Staat.
Ich halte die Arbeiten unsrer neuen Philosophen für sehr nützlich, denn man muß die Menschen dahin bringen, daß sie sich des Fanatismus und der Intoleranz schämen. Man dient der Menschheit, wenn man jene grausamen und schrecklichen Thorheiten bekämpft, welche unsere Vorfahren in reißende Thiere verwandelten. Durch Zerstörung des Fanatismus vertrocknet man die schädlichste Quelle der Zwistigkeiten und Feindschaften, welche dem Gedächtnisse von Europa noch gegen, wärtig sind, und deren blutige Spuren man bei allen Völkern wahrnimmt. etc.
Sie fragen mich, was ich von Rousseau aus Geneve halte? Ich denke, er ist unglücklich und zu beklagen, doch gefallen mir weder seine Paradoxen, noch sein cynischer Ton. Die Leute in Neuchatel sind übel mit ihm umgegangen. Man muß die Unglücklichen in Ehren halten, nur schlechte Seelen können sie unterdrücken."
In diesem Jahre ist das Gedicht: "An den Abbe Bastiani" geschrieben. (H. W. VIl. 173).
Der König macht der Königin, den Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses und der regierenden Herzogin von Würtemberg prächtige Geschenke an Porzellan, reichen Stoffen und andern Kostbarkeiten.