<39> Nachrichten von uns bekommen, so wie die Vorfälle sie geben werden. Leben Sie wohl, lieber Marquis. Vergessen Sie mich nicht, und sein Sie von meiner Hochachtung überzeugt."
29. Oktober 1760
Der König in Düben.
30. Oktober 1670
In Eilenburg.
31. Oktober 1750
Der König an Voltaire:
"Ich bin Ihnen verbunden, daß Sie Antheil an einigen flüchtigen Gunstbezeigungen nehmen, die ich der Glücksgöttin entwandt habe. Seit der Zeit sind die Russen in Brandenburg eingebrochen. Ich eilte hinzu; sie entflohen aber sogleich, und ich wandte mich nun nach Sachsen, wo die Umstände meine Gegenwart erfoderten. Wir haben noch zwei lange Monate zu diesem Feldzuge vor uns. Der jetzige ist der härteste und ermüdendste von allen gewesen. Mein Körper empfindet es, meine Gesundheit nimmt ab, und mein Geist vermindert sich in dem Verhältnis wie seine Behausung den Einsturz drohet.
Ich weiß nicht, was für einen Brief von mir an den Marquis d'Argens man aufgefangen haben mag; vielleicht ist er von mir, vielleicht auch in Wien fabricirt. etc. – etc. - etc. Ihr Eifer entbrennt gegen die Jesuiten und gegen die mancherlei Arten von Aberglauben auf der Erde. Sie thun sehr wohl daran, daß Sie gegen den Irrthum kämpfen; aber glauben Sie, daß die Welt sich ändern wird? Der menschliche Geist ist schwach; mehr als drei Viertel von uns sind zur Sklaverei des ungereimtesten Fanatismus geschaffen. Die Furcht vor dem Teufel und der Hölle wirft den Leuten eine Decke vor die Augen, und sie verabscheuen den Weisen, der ihnen Licht geben will. Der große Haufen unsers Geschlechtes ist albern und boshaft. Ich suche an ihm vergeblich das Bild Gottes, wozu er, wie die Theologen versichern, geschaffen sein soll. Jeder Mensch hat ein wildes Thier in sich; nur wenige wissen es zu fesseln, die meisten lassen ihm