<72> in Warschau abzulösen, starb aber daselbst drei Tage nach seiner Ankunft an einer Entzündung des Bluts am 19. März 1773.
Hierdurch werden die über ihn verbreiteten Nachrichten von seinem schlechten und grausamen Charakter, und die Schmähungen und Lügen, welche die 1762 bei P. Marteau zu Cölln erschienene Schrift :
"Leben des Grafen von Tottleben" enthält, hinreichend widerlegt.
5) Dietrich Hubert Graf von Verelst, außerordentlicher Gesandter der Generalstaaten der vereinigten Niederlande am Preußischen Hofe, war 1720 zu Ter-Veere in Zeeland geboren, wo sein Vater Johann Ludwig Verelst Mitglied des Staatsraths war.
Durch seine Gesandtschaften am Sardinischen,, Neapolitanischen und Preußischen Hofe machte Ersterer sich rühmlich bekannt. In Berlin beförderte er die in Vorschlag gebrachte Vermählung (1767) des Erbstatthalters George Wilhelm V mit der Prinzessin Wilhelmine von Preußen (Schwester des damaligen Prinzen von Preußen, nachherigen Königs Friedrich Wilhelm II) und wurde um diese Zeit in den Preußischen Grafenstand erhoben. Er starb in Berlin am 26. Januar 1771. In der Dorotheenstädtischen Kirche zu Berlin ist ihm ein Denkmal errichtet.
6) Friedrich Reichsgraf von Anhalt, geboren zu Klöckwitz denn 15. März 1727, war der Sohn des Erbprinzen Wilhelm Gustav von Anhalt-Dessau und der von dem Kaiser zur Reichsgräfin erhobenen Johanna Sophie von Herr. Den 6. März 1744 trat er als Hauptmann in Preußische Dienste. Er machte als solcher den zweiten Schlesischen Krieg mit und erhielt den Orden pour les mérites. Im siebenjährigen Krieg wohnte er den Schlachten bei Lowositz, Prag und Roßbach bei. 1759 ernannte ihn der König zum Oberst-Lieutenant und Flügeladjutanten und übergab ihm 1760 ein Grenadierbataillon; mit diesem befand er sich in der Schlacht bei Torgau, wo er erschossen ward. Als sein Bruder den Orden des Verstorbenen, dem Herkommen gemäß, an den König zurücksandte, erhielt er folgendes Antwortschreiben :