<33> sein kann; denn sonst würde es durchdringlich, theilbar und endlich sein. Sage ich : er ist ein Geist, so bediene ich mich eines metaphysischen Ausdrucks, den ich nicht verstehe; denke ich mir ihn nach der Erklärung der Philosophen, so sage ich etwas Ungereimtes, weil ein Wesen, welches keinen Raum einnimmt, wirklich nirgends existirt, und es sogar unmöglich ist, daß ein solches Wesen da sei. Mithin gebe ich die Materie und den reinen Geist auf, und - um einigermaßen einen Begriff von Gott zu haben - stelle ich mir ihn als das Sensorium des Ganzen vor, als die mit der ewigen Organisation aller existirenden Welten verbundene Denkkraft (Weltseele), und hierdurch nähere ich mich weder dem System des Spinoza, noch der Stoiker, die alle denkende Wesen für Ausflüsse des großen allgemeinen Geistes hielten, mit welchem sich ihre Denkkraft nach ihrem Tode wieder vereinigte. Die Beweise für diese Intelligenz oder für dieses Sensorium der Natur, sind folgende: die erstaunenswürdigen Verhältnisse, die sich in der ganzen physischen Anordnung der Welt, der Pflanzen und der belebten Geschöpfe finden; ferner auch die Intelligenz (Denkkraft) des Menschen; denn wäre die Natur roh und geistlos; so hätte sie uns ja etwas mitgetheilt, was sie selbst nicht hat, welches ein grober Widerspruch wäre.
Der Punkt von der Freiheit ist nicht minder dunkel, als der vom Dasein Gottes; hier sind jedoch einige Bemerkungen, die Erwägung verdienen. Woher kommt es, daß alle Menschen ein Gefühl von Freiheit haben; und woher kommt es, daß sie es lieben? Könnten sie jenes Gefühl und diese Liebe haben, wenn wirklich die Freiheit nicht da wäre? Weil man aber mit den Worten, die man gebraucht, einen deutlichen Sinn verbinden muß, so definire ich die Freiheit durch : die Handlung unsers Willens, zufolge welcher wir unter verschiedenen Entschlüssen wählen, und welche unsere Wahl bestimmt. Uebe ich nun diese Handlung zuweilen aus, so ist