<396> und Anschläge vom Werth und Ertrag der Güter, und durch die Hypothekenbücher kommen Sie auf den wahren Grund der Schuldenlast und des wahren Vermögens; sonst wird nichts Ordentliches, und die Zeit wird unnütz verbracht, ich gebe zu dieser Sache recht gern meine Garantie. Und weil auch einige Edelleute schon so weit in Schulden sind, daß sie sich nicht mehr helfen können; so wird sich dieses aus den Hypothekenbüchern zeigen, und da will ich auch noch das gern thun, ihnen ein Kapital von 3 bis 400000 Thlr. anzuschaffen, zu 4 Procent, auch wohl noch drunter, wovon sie durch das ersparte Procent einen Fond d'amortisation machen können.
(Se. Majestät äußerten hierbei, man könne dieses Kapital durch die Ostfriesischen Stände negociren, doch sei es besser, wenn es nicht nöthig wäre, und etwas Besseres ausfindig gemacht würde, weil sonst doch die Zinsen aus dem Lande gingen).
Alsdann rathe ich auch, weil die Landschaft die Garantie übernimmt, daß die Stände auf die Wirthschaft der Debitoren, wie in Schlesien, sehen, damit sie ordentlich wirtschaften, ihre Güter, besonders die Forsten nicht ruiniren, den Acker in guter Kultur, und den Viehstand erhalten, so wie es auch in Schlesien geschieht.
Sodann ist noch ein Punkt wegen der Sequestration. Wenn ein Gut in Concurs steht, und es durch die Justiz administrirt wird, so fällt die Sache meistentheils schlecht aus, es kommt immer weiter zurück, und wird endlich so schlecht, daß es etliche tausend Thaler unter dem Werth verkauft wird; der Eigenthümer behält nichts, und es gehen noch Creditores leer aus, mit Kapital und Zinsen, welches also den Credit benimmt, daher die Stände auch auf die Sequestration besonders sehen müssen, damit das Gut sequestrirt, verpachtet, dann das Gut conservirt werde, und die Creditores nicht verlieren.
Hiernach müssen Sie in Deliberation treten und die Sache einrichten, und wenn Sie noch mehr von mir verlangen, daß ich Ihnen Räthe von den Kammern zu diesen Taren geben soll, so können Sie an mich schreiben.