<86> schlug vergeblich verschiedene Auskunftswege vor, und mußte endlich meine Zuflucht zu dieser Theilung nehmen, da sie das einzige Mittel war, einen allgemeinen Krieg zu verhüten. Der Anschein ist betrügerisch, und das Publikum urtheilt doch nur nach ihm. Was ich Ihnen hier sage, ist eben so wahr, als die achtundvierzig Sätze des Euklides. etc."

11. Oktober 773

Der König an Ebendenselben :

- etc. - "Es ist mir lieb, daß Sie die Herzogin von Würtemberg + gesprochen haben. etc. Ich billige die edlen Thränen, die Sie bei dem Andenken meiner verstorbenen Schwester vergossen haben; gewiß hätte ich mit geweint, wenn ich bei dieser rührenden Scene zugegen gewesen wäre. Mag es Schwachheit oder übertriebene Verehrung sein; genug, ich habe für diese Schwester das ausgeführt, worauf Cicero für seine Tullia dachte, und ihr zu Ehren einen Tempel dar Freundschaft errichten lassen. Im Hintergründe ist ihre Statue, und an jeder Säule ein Medaillon von einem solchen Helden, der sich durch Freundschaft berühmt gemacht hat. Ich schicke Ihnen die Zeichnung davon mit. Der Tempel liegt in einem Bosket meines Gartens, und ich gehe oft dahin, um an so manchen Verlust und an das Glück zu denken, dessen ich ehemals genoß.

Nun bin ich schon länger als einen Monat von meinen Reisen zurück. Ich war in Preußen, um da die Leibeigenschaft aufzuheben, barbarische Gesetze abzuschaffen, vernünftigere an ihre Stelle zu setzen, einen Kanal eröffnen zu lassen, der die Weichsel, die Netze, Warthe, Oder und Elbe mit einander verbinden soll; Städte wieder aufzubauen, die seit der Pest von 1709 wüste geblieben sind, Sümpfe von 20 Meilen auszutrocknen, und einige Polizei anzuordnen, die man dort nicht einmal dem Namen nach kannte. Dann habe


+ Die Tochter der Markgräfin von Baireuth, der hier erwähnten verstorbenen Schwester des Königs.