November.
A.
1. November 1772
Der König in Potsdam, an Voltaire :
"Sie wissen, daß ich nie einem Maler gesessen habe, und daß mir also weder Portraite noch Medaillen gleichen 68-+. Ich bin alt, höchst hinfällig, podagrisch, tief in die Jahre, aber immer heiter und guter Laune. Uebrigens bestätigen Medaillen mehr gewisse Epochen, als daß sie Gesichtszüge treu oder ähnlich darstellen sollten. Ich habe nicht nur einen Abbé sondern auch zwei Bischöfe und eine ganze Armee von Kapuzinern acquirirt 68-++, aus denen ich sehr viel mache, seitdem ich weiß, daß sie von Ihnen beschützt werden. Freilich finde ich es unverschämt, daß der Conföderations-Dichter sich so dreist über einige Franzosen lustig gemacht hat, die nach Polen gegangen sind; aber er sagte zu seiner Entschuldigung: das, was Hochachtung verdiene, wisse er wohl<69> zu respectiren; indeß meinte er, es sei ihm erlaubt, über den Auswurf der Nationen, über einige Franzosen zu scherzen, die durch den Frieden außer Dienst gekommen waren, dann, weil sie nichts Besseres wußten, nach Polen gingen, und da in Gesellschaft der Conföderirten das Straßenräuberhandwerk trieben. etc."
28. November 1772
Der König nach Berlin und Friedrichsfelde, wo er bei der Taufe des am 18ten daselbst gebornen Sohnes des Prinzen Ferdinand, Taufzeuge ist. Der neugeborne Prinz erhielt die Namen : Friedrich Ludwig Christian. (Er starb den Heldentod im Treffen bei Saalfeld am 10. Oktbr. 1806). Nach der Taufe ging der König durch Berlin nach Potsdam.
68-+ Der König hatte an Voltaire die Medaille geschickt, welche er auf die Erwerbung Westpreußens hatte schlagen lassen, auf welcher des Königs Bild sich befand.
68-++ In den erworbenen Polnischen Provinzen.