Februar.

A.

Februar 1782

Der König in Potsdam.

28. Februar 1782

Der König an d'Alembert: "Hilf Himmel, mein lieber Anaxagoras, welchen Brast Philosophie haben Sie mir geschickt 272-+! - etc. Wie können doch Leute so närrisch sein, im achtzehnten Jahrhundert Systeme zu machen, und eine Welt nach ihrer Phantasie zu erschaffen, ohne untersucht zu haben, ob diese Welt auch ewig sei, und ob dies nicht weit mehr Wahrscheinlichkeit habe, als ihr einen Anfang zu geben? Welch ein Chaos ist dies System! Deskartes Wirbel wieder hervor bringen zu wollen, und sie höchst ungeschickt an Newton's System anzupassen! etc. Wer wider Newton kämpfen will, muß völlig gerüstet und recht sattelfest sein, allein Ihr Französischer Held würde durch den schwächsten Lanzenstoß zu Boden gestreckt<273> werden. etc. Jenes Werk hat meine gute Laune sehr verstimmt, aber ich wollte in Ihren Busen mein Mißvergnügen ausschütten, um mich ein wenig zu erleichtern. Ich hatte schon das Podagra, den Fluß, einen Ausschlag und das Fieber; die Tollheiten, die Sie mir geschickt haben, hätten mich fast ganz zu Boden gedrückt. Eine schlechte Logik ist die tötlichste aller Krankheiten, wenn sie ein Gehirn angreift, welches sich wider die Unvernunft sträubt. Ums Himmels Willen, wenn Ihre Franzosen solche Armseligkeiten zur Welt bringen, so quälen Sie mich nicht damit; lassen Sie mich ruhig aus dieser Welt abscheiden, ohne sie mir durch den abgeschmackten Unsinn zu verleiden, der sich in den Schriftstellern findet, die da wähnen Philosophen zu sein, aber nichts als Schwärmer sind, etc."


272-+ Aus d'Alembert's Antwort ersieht man, daß er gar kein dergleichen Buch an den König geschickt, sondern daß sich ein Anderer fälschlich seines Namens bedient hatte.