September.
A.
September 1785
Der König in Potsdam (Sanssouci).
<336>9. September 1785
In Berlin, besucht die Prinzessin Amalie, besieht verschiedene Bauten in der Stadt, und geht Nachmittag nach dem Gesundbrunnen, wo er übernachtet. Seit dieser Zeit kam der König nicht wieder nach Berlin.
10. September 1785
Auf dem Wedding bei dem Artillerie-Manövre, dann nach Potsdam.
12. September 1785
Der Herzog von Curland beim König 336-+.
15. September 1785
Ward auf Befehl des Königs in dem Opernhause zu Berlin ein großer maskirter Ball gegeben, wo die Königin, die Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses, der Herzog von York und der Herzog von Curland mit seiner Gemalin zugegen waren.
18. September 1785
In der Nacht zum 19ten hatte der König einen Anfall vom Stickfluß, worauf sich am andern Tage das Podagra einstellte.
19. September 1785
Der Prinz Friedrich von Braunschweig, der am 7ten aus Breslau in Berlin angekommene Herzog von York, der General-Lieutenant Lord Cornwallis, General-Major vonGrenville, die Obersten von Goldwarry und Dundas, die Capitains von Crawfort und von Löwe, in Englischen und letztere beide in Hannoverschen Diensten, der aus Wien zurückgekommene General-Major (Mareschal de Camp) Marquis de la Fayette, der Oberst von Gourion, in Französischen Diensten, nach Potsdam, desgleichen der Herzog von Curland und mehrere fremde Officiere, die meisten von denen, die bei dem Schlesischen Manövre gewesen waren, als: die Obersten Lennox, Ramsden, die Generale Robert, Boyt etc.
19. September 1785
In Potsdam Oper Il mercato.
20. September 1785
Der Französische General Marquis de Bouillé und meh<337>rere Preußische Generale etc. aus Berlin nach Potsdam. Abends wird daselbst die Oper l'Albergatrice aufgeführt.
21. September 1785
22sten und 23sten wurde das gewöhnliche große Herbst-Manövre bei Potsdam in Gegenwart einer großen Zahl fremder Officiere abgehalten, doch konnte der König Krankheit halber nicht dabei sein, die Musterung der Regimenter hielt der General von Rohdig ab, und die Manövre der Prinz von Preußen. Die Dispositionen dazu, so wie die Parole, gab der König täglich den in seinen Zimmern versammelten Generalen 337-+.
Vorlesungen den 1sten: Schluß der Geschichte von Frankreich, Anfang von Homers Iliade, übersetzt von v. Rochefort bis den 5ten, den 6ten bis 8ten: Candide, den 10ten bis 14ten: Cornelius Nepos, dann Römische Geschichte<338> bis den 18ten, den 19ten, 20sten wegen der Krankheit des Königs und den 21sten bis 23sten wegen der Manövres keine Vorlesung; vom 24sten bis 26sten: Fortsetzung der Römischen Geschichte, den 27sten, 29sten und 30sten: Universalgeschichte von Diodorus Siculus, Geschichte der Egyptier etc.
B.
3. September 1785
Stirbt in Neisse der General Hans Christian von Rothkirch, 67 Jahr alt.
10. September 1785
Abschluß eines Handelstraktats mit Nordamerika. Unterzeichnet im Haag von dem Preuß. Minister von Thulemeier und den Amerikanischen Ministern Adam Jefferson und Franklin.
13. September 1785
Stirbt in Kreuzburg der General-Major Hans Cristoph von Rosenbusch, Chef eines Husaren-Regiments, 67 Jahr alt.
28. September 1785
Der General de la Fayette nach Rheinsberg.
336-+ Der Herzog und feine Gemalin waren am 6ten von ihrer Reise nach Italien nach Berlin zurück gekommen und sogleich nach Friedrichsfelde, dem Landsitz des Prinzen Ferdinand, gegangen.
337-+ Es existirt zwar ein Kupferstich nach einem Gemälde von Joseph Cunningham (der 1785 in Berlin war), welches Friedrich d. Gr. vorstellt, wie er von diesem Manövre zurück kehrt, umgeben von Preußischen und den fremden Generalen, die dabei zugegen gewesen waren, als: de la Fayette, Cornwallis etc. Dies ist allerdings, wie der Prof. Preuß in seinem Werke über Friedrich, Thl. 4, S. 242 sagt: mit den beglaubigten Nachrichten nicht in Einklang zu bringen, allein der Widerspruch verschwindet, wenn man weiß, wie jenes Gemälde entstanden ist. Cunningham verfertigte es nämlich vorgeblich in Auftrag einer Gesellschaft in England, welche die Portraits der vornehmsten Generale, besonders derjenigen, welche sich im siebenjährigen Kriege ausgezeichnet hatten, verlangt habe. Diese Bildnisse sollten in ein allgemeines Gemälde vereinigt, und dieses dann in England von einem berühmten Kupferstecher gestochen werden. Cunningham wählte dazu ganz willkührlich eine Scene von des Königs Rückkunft vom Manövre, und seine Hauptabsicht dabei war bloß, von den Personen, welche er für dieses Bild malte, auch Aufträge zu erhalten ihr Portrait noch besonders zu malen, und dafür dann von ihnen belohnt oder beschenkt zu werden. (S. Neue Berl. Monatsschrift 1809, II. S. 74,75). Uebrigens ist Chazot, dessen Portrait sich auch auf jenem Gemälde befindet, so viel wir haben ermitteln können, um diese Zeit gar nicht in Potsdam gewesen.