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Die Aufgabe war eine andere, wenigstens hat er sie anders erfaßt. Er ist hier yicht mehr der Erzähler, der in der Hauptsache sich an die tatsächlichen Geschehnisse anzuschließen hatte; hier will er in seinen Vignetten, die nur an den Kapitelschlüssen stehen, den literarischen Kern des jeweiligen Abschnittes herausschälen. Es gibt da zwar auch Bildnisse und historische Darstellungen, aber ihr Gepräge erhält diese denkwürdige Folge durch die Zeichnungen zu den Gedichten, satirischen Schriften und Briefen des Königs, deren Pointen Menzel, so wie er sie in ihrem Witz oder Ernst sah, geistreich verbildlichte. Diese Blätter haben zuweilen etwas Grüblerisches, Tieft sinniges gegenüber der naiven Unmittelbarkeit der Kuglerholzschnitte. Und mit der vorsichtigeren Erwägung, aus der sie entstanden, verfeinerte sich auch die bei der älteren Folge oft derbe Zeichnung bis zu einer solchen Subtilität, daß es schier rätselhaft ist, wie die Holzschneider diese höchste Zierlichkeit auch in der Ausführug herauszubringen vermochten. Blätter wie Jordan auf der Ranke oder Duhan mit dem jungen Friedrich unter dem Rokokoportal gehören zu den Wundem der Holzschneidekunst.

Die Briefwechsel sind in dieser Ausgabe fortgelassen worden. Um die dazu gehörigen Holzschnitte Menzels nicht gänzlich ausfallen zu lassen, ist eine Anzahl von ihnen an anderen geeigneten Stellen untergebracht worden. Ferner ist eine Reihe der Kuglerholzchnitte, soweit sie sich im mit mit den später geschaffenen Illustrationen zu den Werken des Königs zu vertragen schienen, in den Text verteilt und sind auch einige Blätter aus der ebenfalls von Menzel mit Holzschnitten geschmückten Heerschau der Soldaten Friedrichs des Großen von Lange aufgenommen worden. Die letzteren mußten verkleinert werden, während alle anderen Textabbildungen entweder von den Originalgalvanos aber, wenn deren Erhaltung nicht mehr genügte, nach den besten Probedrucken des Berliner Kupferstichkabinetts hergestellt wurden.

Menzel war nicht der erste Illustrator friderizianischer Werke. Schon für die alten Originalausgaben haben Berliner Künstler, zumal Johann Wilhelm Meil und Georg Friedrich Schmidt, Illustrationen in Kupferstich und Radierung geschaffen. Aber sie dienten nur einzelnen Werken zum Schmuck. Menzel ist der einzige, der eine Gesamtausgabe so reichlich illustriert hat, daß eine Erneuerung gerechtfertigt scheint. Wir haben, um dem Werke eine einheitliche Erscheinung zu geben, auf die Benutzung einzelner älterer Abbildungen verzichtet. Die gesamte bildliche Ausschmückung des Textes ist Menzel überlassen geblieben. Die Lichtdrucktafeln aber bringen — außer einigen Abbildungen aus noch früherer Zeit im ersten Bande — Reproduktionen von Kunstwerken aus der Feit des Königs. All die Persönlichkeiten, die in seinem Leben eins bedeutende Rolle gespielt haben, seine Verwandten, seine Mitarbeiter in Krieg und Frieden, seine Freunde und auch seine großen Feinde, denen er seine Achtung wahrlich nicht versagte, sollten hier in authentischen Bildnissen dargestellt werden. Aus dem großen Schatz an Gemälden, Skulpturen, Zeichnungen und graphischen Werken, die aus jener Zelt auf uns gekommen sind, wurde