<139>Bis zum letzten Sternenblick!
Und so weissagt froh mein Sang
Deinem Staate weltenlang
Strahlenhelles Dauerglück.
Laß Verleumdung fluchen, kreischen,
Der des Neides gift'ge Schlangen
Die erboste Brust zerfleischen,
Fluchen unserm Lorbeerprangen!
Mag sie, unsre Ehr' zu schänden,
Ihre Pfeile, giftgeätzt,
In dem Höllenstrom genetzt,
Ungezählt auf uns versenden!
Trotz euch, haßerfüllte Schächer!
Meinem Werte nehmt ihr nichts:
Denn die Nachwelt wird mein Rächer,
Ruhig harr' ich des Gerichts.
Was der kleine Neid auch schmäle,
Aufwärts zur Unsterblichkeit
Findet eine große Seele,
Die sich ew'gem Ruhm geweiht.
Mir zu Häupten sah ich ragen
Eine alte Siegstrophäe,
Orpheus' Leier mußt' ich schlagen,
Daß ihr Ruf zu euch geschähe;
Meiner Kriegstrompete Klingen,
Weck' die Herzen meiner Preußen,
Kühnlich sie emporzureißen
Zu gewaltigem Vollbringen!
In des Lagers Lärmgewühle,
Drunten an der Saale Strand,1
Da in Haß- und Rachgefühle
Zwietracht hielt die Welt gebannt,
Da die Erde überall
Friedestiller Flockenfall,
1 König Friedrich stand damals in der Gegend von Merseburg.